Wenn er nicht um die Weltmeisterschaft fahren wollte, hätte es wenig Sinn, dass er überhaupt dabei wäre, ließ Kimi Räikkönen am Donnerstag in Melbourne bezüglich seiner Motivation für die neue Saison wissen. Der Ferrari-Pilot gab an, sich auf die neue Saison zu freuen, wollte allerdings auch erst einmal schauen, wie gut er und sein Team abschneiden können. Ob das neue Auto besser zu ihm passt als das alte, konnte er aber noch nicht so genau sagen. "Ich war mit den Tests sehr zufrieden. Ich weiß nicht, ob es besser zu meinem Stil passt als vorher, aber ich war glücklich damit, wie die Dinge gelaufen sind und was wir im Vergleich zum Vorjahr gemacht haben", erklärte der Finne.

Er gab aber den Anwesenden zu bedenken, dass Tests immer noch Tests sein und Rennen eben Rennen sind, bei denen die Umstände immer anders seien. Zu seinem schwierigen Jahr 2008 meinte Räikkönen. "Ich denke nicht, dass mich das viel gelehrt hat. Man mag es natürlich nicht, wenn man eine schwere Saison hat. Das ist aber Racing, man lernt aus seinen Fehlern. Das ist jetzt aber in der Vergangenheit und wir schauen, was wir tun können."

Reifen als Hilfe?

Ein wichtiger Faktor für ihn könnten dabei die neuen Slicks sein, hatte er im Vorjahr mit den Reifen doch zu kämpfen - vor allem im Qualifying. Ob die Gummis ihn im Zeittraining nun besser unterstützen werden, wusste er aber noch nicht genau. "Wir haben keine Qualifying-Simulationen gemacht. Deswegen ist es schwer zu sagen, ob es besser geht oder nicht." Auch der größere Unterschied bei den Mischungen an den Wochenenden wird eine Rolle spielen, doch Räikkönen erklärte, dass er erst am Freitag testen müsse, wie sich das in Melbourne gestalten wird. Änderungen an der Taktik schloss er nicht aus. "Es macht aber keinen Sinn, jetzt darüber zu reden. Wir wissen nicht, wie das genau sein wird. Es ist für alle gleich."

Kimi Räikkönen befürchtet keine Lichtprobleme, Foto: Sutton
Kimi Räikkönen befürchtet keine Lichtprobleme, Foto: Sutton

Nicht für alle gleich scheint die Erwartung bezüglich des Lichts beim Rennen zu sein. Jarno Trulli hat bereits gemeint, dass er ein paar Befürchtungen bezüglich des Fahrens bei Zwielicht hat, weil das Rennen um 17:00 Uhr Ortszeit gestartet wird. Räikkönen konnte das nicht nachvollziehen. "Ich weiß nicht, was da die große Geschichte ist. Wir fahren in der Nacht, testen jeden Winter bis zum späten Nachmittag, wenn es schon dunkel wird. Hier wird es wohl nicht sehr dunkel werden, also macht es keinen großen Unterschied", betonte er.

Gute Balance

Ebenfalls kaum einen Unterschied will der Finne bei der Balance des Autos ausgemacht haben. Zwar ist der Bolide völlig anders als im Vorjahr, doch das hatte anscheinend nicht viele Balance-Unterschiede zur Folge. "Der erste Eindruck war, dass es mehr Übersteuern gab, aber das kann man ändern. Bei uns geht es gut, aber manchmal ist es vielleicht schwieriger, vor allem bei ungünstigem Wetter", sagte Räikkönen.

Blieb noch die unvermeidbare Frage nach der Zukunft des Finnen, schließlich gehört so etwas auch gleich zu Saisonbeginn geklärt, bevor während der Saison wieder Rücktrittsgerüchte auftauchen. Dabei konnte er nur betonen, dass er noch für dieses und nächstes Jahr einen Vertrag hat, sich also nichts ändere. "Danach habe ich die Option, was ich machen will; ob ich weitermachen will oder nicht. Schauen wir, wie viel Spaß ich habe. Aber man will immer eine gute Saison haben, darauf hoffen wir. Es ändert aber nichts und sicher nicht meine Zukunft."