Treffen zwischen den Teamchefs sind in der Formel 1 aktuell besonders in, da sie doch mit ordentlicher Regelmäßigkeit auf dem Programm stehen. Es gehört eben dazu, dass man sich unterhält, vor allem wenn Max Mosley ein gemeinsames Regelgerüst von den Teams haben will, das Concorde Agreement zu diskutieren ist oder Sparmaßnahmen ausgetüftelt werden sollen. Im Toyota Motorhome wollte Bernie Ecclestone am Freitag mit den Teamchefs der Formel 1 darüber reden, wie man in Zukunft etwas weniger Geld ausgeben könnte. Ideen dafür wurden einige angeboten, nur einigen konnte man sich auf nichts.

Daraufhin ließ Ecclestone die Teamchefs wissen, dass Mosley einen harten eigenen Regelvorschlag bringen würde, sollte man es nicht schaffen, sich zu einigen. Wie auto motor und sport berichtet, soll sich ein Vorschlag darum gedreht haben, dass man in Zukunft standardisierte Teile einsetze, da es doch einige Teile gibt, die kein Mensch je sieht, die aber mit enormem Aufwand entwickelt werden - beispielsweise die Unterböden. Auch eine Einfrierung der Chassis für drei Jahre soll besprochen worden sein - standardisierte Getriebe ebenfalls.

Tost und der absolute Wahnsinn

Allerdings gab es Widerstand und das ausgerechnet von Williams und Force India, denen eine billigere Formel 1 doch eher entgegen kommen würde. Force India hat mit seiner Klage gegen Toro Rosso aber gezeigt, dass man weiter eine Formel 1 der Konstrukteure haben will, so wie es auch Williams mit seinem Einspruch gegen Prodrive als McLaren-Kundenteam gemacht hat. Franz Tost konnte das nicht nachvollziehen. "In der Autoindustrie gibt es immer mehr Joint Ventures, nur wir in der Formel 1 versuchen alle das Rad neu zu erfinden. In der Serie fährt ein Mini Cooper mit einem Motor, der bei Peugeot entwickelt wurde. Daran stört sich keiner. Nur bei uns muss jeder seine Teile selbst bauen", erklärte er auto motor und sport.

Was den Toro Rosso Teamchef angesichts dieses Eigenheitswahns besonders nervt, ist die Tatsache, dass er aktuell ein ganzes Konstruktionsbüro mit Personal bestücken muss, weil sein Team ab 2010 ein eigener Konstrukteur zu sein hat, da man seine Teile nicht mehr bei Red Bull Technologies beziehen kann. "Es ist ein absoluter Wahnsinn", betonte Tost. Immerhin eine positive Nachricht gab es. Beim Concorde Agreement soll man kurz vor der Unterschrift stehen, womit ein Problem bald aus dem Weg sein sollte.