Der unvergesslichste Moment des Malaysia Grand-Prix war für mich ohne Zweifel der Freitagmorgen. Da bekam ich eine leichte Überdosis malaysische Exotik, war aber selber schuld daran, weil ich nach der schlaflosen Nacht im Flugzeug (von Mittwoch auf Donnerstag) am Freitag ordentlich ausschlafen wollte.

Die Zugfahrt von Kuala Lumpur an den Flughafen war noch okay. Da muss man ja zuerst hin, wenn man auf die Strecke will. Von dort wollte ich dann den Presse-Shuttle-Bus zur Strecke nehmen. Es gab aber keinen mehr. Der letzte war um zehn Uhr gefahren. Also stieg ich in den Fan-Shuttle. Aber der hat mich nur bis zum Haupteingang gebracht, exakt auf die andere Seite vom Fahrerlager-Eingang aus gesehen. Jetzt musste ich mich durchfragen.

- How do I get to the press entrance?

- Yes, yes.

Die Antwort war nutzlos, selbst wenn sie mit einem sehr freundlichen Lächeln kam. Es stellte sich heraus, dass hier alle nur dieses eine Wort Englisch konnten. Am Ende kam ein Armee-Offizier auf mich zu und zeigte mir einen Plan der Strecke. Ich zeigte mit dem Finger auf die Stelle, wo ich hin musste. Er winkte. Ich folgte ihm. Er zeigte mir sein Mofa. Ich stieg auf. Dann fuhren wir über die Servicewege um die Strecke herum, so dass meine Computertasche nur so im Wind flatterte. Aber ich kam an.

Lebendig.