Robert hatte einen super Anfang, Nick ein super Finish.
Mario Theissen: Das ist richtig. Robert hatte einen super Start und war auf dem ersten Reifensatz richtig schnell unterwegs. Er konnte Blickkontakt zu den Führenden halten und wir waren guter Dinge, dass er mindestens auf Platz 4 ins Ziel kommen würde. Dann hat ihm die Safety Car-Phase einen Streich gespielt und ihn nach hinten gespült.

Das Safety Car hat alles durcheinandergewirbelt. Wie lässt sich erklären, dass dadurch alles drunter und drüber ging?
Mario Theissen: Das ist ganz einfacher: die Autos haben unterschiedliche Strategien und weswegen manche Fahrer zum Tanken reinkommen und manche nicht. So können sich einige Fahrer einen ordentlichen Vorsprung herausfahren - so wie Nick. Das hat ihm beim eigenen Tankstopp geholfen, ein paar Positionen nach vorne zu kommen.

Hat es eine Rolle gespielt, dass Nick sich bei einem Stopp in der SC-Phase hinter Robert hätte anstellen müssen?
Mario Theissen: Uns war von vorneherein klar, wenn zu diesem Zeitpunkt ein Safety Car kommen würde, würden wir ihn draußen lassen. Denn er hatte noch genug Benzin an Bord, um sich einen Vorsprung heraus zu fahren.

Haben Sie damit gerechnet, dass er so weit nach vorne fahren würde?
Mario Theissen: Nein, ich war wirklich überrascht. Ich hatte ihn zwei Plätze weiter hinten erwartet.

Robert Kubica fehlte am Ende das Glück., Foto: Sutton
Robert Kubica fehlte am Ende das Glück., Foto: Sutton

Nick konnte sogar zeitweise die Pace von Lewis Hamilton mitgehen.
Mario Theissen: Ja, nicht nur das: er ist auch die schnellste Rennrunde gefahren und hätte deutlich schneller fahren können als Felipe Massa. Aber es hat nicht zum Überholen gereicht.

Wie viel Optimismus können Sie daraus ziehen, dass die Rennpace augenscheinlich gepasst hat?
Mario Theissen: Wir hatten an diesem Wochenende einige Fragezeichen, die wir noch beantworten müssen. Aber wir haben auch positive Signale bekommen, denn wir waren heute so schnell wie Ferrari. Man sieht: wenn alles passt, ist die Rundenzeit da. Wir müssen nur herausfinden, warum es in manchen Situationen nicht passt. McLaren war an diesem Wochenende am schnellsten, aber ich habe mich gewundert, dass wir im Rennen die gleiche Pace wie Ferrari haten. Damit können wir zufrieden sein.

So wie bei Robert am Ende?
Mario Theissen: Genau, der letzte Reifensatz hat offenbar nicht funktioniert.

Was sagen Sie zu Nelson Piquet auf dem Podium?
Mario Theissen: Gratulation an ihn. Bei ihm hat die Strategie perfekt gepasst.