Mohammad bin Sulayem ist der ranghöchste Offizielle in der Motorsportwelt der Vereinigten Arabischen Emiraten, doch nicht nur das, wie sich herausgestellt hat, scheint Sulayem auch der Mann zu sein, dem Max Mosley seinen Verbleib als FIA Präsident zu verdanken hat.

Bernie Ecclestone hatte so etwas schon geahnt. Nach dem außerordentlichen Meeting der FIA in Paris, wo explizit der Fall Mosley das Thema war, vermutete Ecclestone, dass eine Vielzahl von kleineren Clubs dafür verantwortlich sind, dass Mosley wiedergewählt wurde, da diese dasselbe Stimmrecht haben wie die großen Verbände.

Ecclestones Vermutung war es, dass die kleinen Clubs sich nicht gegen die FIA auflehnen wollten und sich eventuell Vorteile davon erwarten, dass sie Max Mosley den Rücken gestärkt haben. Doch wie sich nun herausgestellt hat, war es Mohammad Bin Sulayem, Motorsportchef der Vereinigten Arabischen Emiraten, der nicht weniger als 41 von den insgesamt 169 Stimmen steuert. Das jedenfalls gibt er selbst an.

"Ja, sie liegen richtig. Ich habe ihm einige Stimmen eingebracht", sagte Sulayem gegenüber Gulf News. "Es ist tatsächlich so, dass es von uns abhängig war, ich streite es nicht ab", sagte Sulayem, der selbst aktiv Motorsport betreibt. Er bezeichnet die Sexaffäre als "Terrorattacke" auf Max Mosleys Privatleben.

"Wenn mich irgendjemand davon überzeugen kann, dass er dem Motorsport während seiner Amtszeit geschadet hat, der Formel 1 oder dem Rallye-Sport, dann können wir weiter reden. Aber bislang sind das seine privaten Angelegenheiten."

Am 24. Juli 2008 gewann Max Mosley den Prozess gegen die Zeitung "News of the World". Die Richter hielten in ihrem Urteil fest, dass die Privatsphäre durch die Berichterstattung nachhaltig verletzt wurde. Insbesondere die Behauptungen der Zeitung über "Bezüge zum Nationalsozialismus" erwiesen sich als unwahr.