Der RB4 sorgte bei den Verantwortlichen von Red Bull für glänzende Augen. Testbestzeiten, Geheimfavoritenrolle, all das klang zu schön, um wahr zu sein. In Melbourne und Sepang bestätigte sich das: es war zu schön, um wahr zu sein. Wie gut das neue Auto aus der Feder von Adrian Newey wirklich ist, konnten Mark Webber und David Coulthard bislang noch nicht zeigen.

Stattdessen verfiel das Auto in die Fehler seines Vorgängers: eine schrecklich schlechte Zuverlässigkeit. Bei David Coulthard versagte im 1. Training vermutlich die Lenkstange. Danach rauschte er geradeaus über einen Kerb und zerstörte dabei seine Aufhängung - da dies bereits zum zweiten Mal vorkam, untersuchen die Rennkommissare die Stabilität der Red Bull-Vorderradaufhängung. Sportdirektor Christian Horner spielte das Problem herunter. Auch die defekte Lenkstange bezeichnete er als Einzelfall. Am zweiten Training nahm Coulthard nicht mehr teil.

Aber auch Mark Webber kam nicht weit. Sein Renault-Motor fing in der ersten Session Feuer. "Dadurch verloren wir einiges an Zeit", so der Australier. "Die zweite Session verlief besser, aber wir müssen noch mehr Pace finden." Und jene Zuverlässigkeit, die dem RB4 eigentlich von Geoff Willis über den Winter eingeimpft worden sein soll.