Über Ron Dennis stürzte in dieser Saison einiges zusammen. Die Querelen der Spionageaffäre, die harte Bestrafung, der verlorene Konstrukteurstitel, der Streit mit Fernando Alonso und jetzt auch noch der verlorene Fahrerweltmeistertitel. "In solchen Momenten muss man in sich gehen und nachdenken", sagte Dennis nach dem WM-Finale. "Ferrari hatte in dieser Saison mehrere Probleme, wir hatten heute eines. Aber wir nehmen das sportlich - die Meisterschaft wird nicht in einem Rennen entschieden, sondern über eine gesamte Saison hinweg. Wir haben unser Bestes gegeben, das war nicht ganz gut genug - nächstes Jahr greifen wir wieder an."

Auch wenn es für ihn schwierig war, die richtigen Worte zu finden, ist er stolz auf die Leistung seines Teams. "Aber so ist der Sport. Lewis hatte eine fantastische Zuverlässigkeit in diesem Jahr, wir haben keine schlechte Arbeit geleistet. Es kam einfach zur falschen Zeit."

Auch die umgestellte Strategie half da nichts mehr. "Wir haben die Strategie gewechselt, aber die hohen Temperaturen haben uns zu schaffen gemacht - das hat unsere Pace beeinträchtigt." Die zehn Sekunden, die Dennis durch den Wechsel auf eine Dreistoppstrategie gewonnen haben möchte, reichten nicht aus. "Das war nicht genug", bestätigte Niki Lauda. "Sie hätten ihn auf P5 bringen können." Dieser hätte zum Titelgewinn gereicht. "Aber es war eine Kombination aus Fehlern: an der Boxenmauer und bei Lewis."

Dabei vergisst Lauda das Getriebeproblem am McLaren. Den Platzwechsel zwischen den Ferrari-Piloten beurteilte Dennis als fair. "Das muss ein Team machen, wenn es den Titel holen will. Daran ist nichts falsch. Wir hätten das in einer ähnlichen Situation genauso gemacht."