An seine Freitagsbestzeiten, mit denen er 2006 im BMW Sauber auf sich aufmerksam gemacht hatte, hatte Sebastian Vettel an seinem ersten Arbeitstag für Toro Rosso naturgemäß nicht anknüpfen können. Doch auch die Ränge 16 und 20 reichten, um weiteres Lob einzuheimsen - war Vettel doch zuvor noch nie mit seinem neuen Dienstwagen auf Zeitenjagd gegangen. "Hervorragend - ein großes Kompliment an Sebastian", hatte der 20-Jährige mit Christian Danner auch gleich die Experten auf seiner Seite.

Insbesondere der Vergleich mit Vitantonio Liuzzi, seinerseits 32-facher Grand-Prix-Starter, beeindruckte Danner: "Auf Anhieb ist er so schnell wie Liuzzi. Super, besser kann man es nicht machen." Nachdem Vettel seinen italienischen Teamkollegen am Vormittag um zwei Plätze distanziert hatte, verfehlte er am Nachmittag dessen Messlatte um nur zwölf Tausendstelsekunden - der Erwartungsdruck scheint an dem schon gestern gefragtesten Mann des Fahrerlagers abzuprallen:

"Heute Nacht habe ich gut geschlafen - wohl wissend, dass ich heute zwei Mal im Auto sitzen darf. Anfangs musste ich mich natürlich erst einmal aufs Auto einstellen, aber das hat relativ gut funktioniert", schildert der bisherige BMW-Testpilot seine Erlebnisse gewohnt abgeklärt, "auch wenn der Toro Rosso ein ganz anderes Auto ist als der BMW, habe ich mich schließlich damit zurechtgefunden." Rasch konnten er und sein Team zur eigentlichen Tagesordnung übergehen - dem Erarbeiten des Budapest-Setups.

Nachdem Sebastian Vettel sein Grand-Prix-Debüt zuletzt im drittschnellsten F1-Boliden im Feld in Angriff nehmen konnte, leidet seine Motivation unter dem unterlegenen Toro-Rosso-Material keineswegs, wie er betont. "Das Auto ist eine Herausforderung. Es macht Spaß zu wissen, im Team etwas bewegen zu können", kündigt Vettel an, von dem sich die roten Bullen auch technischen Input erwarten, "natürlich ist das Auto nicht so konkurrenzfähig wie der BMW, aber wir haben Zeit, das zu ändern; auch im nächsten Jahr. Ziel ist, die restlichen Saisonrennen alle zu beenden; wenn dabei ein Punkt herausspringt, umso besser."