Marco Andretti hat seinen zweiten Ausflug in die Formel 1 hinter sich und auch wenn seine Zeiten vielleicht nicht hundertprozentig überzeugend waren, so ist für den Sohn von Michael und den Enkel von Mario Andretti die Formel 1 nach wie vor eine Wunschserie für die Zukunft. Michael hat den Sprung 1993 selbst gewagt und musste dabei einen herben Dämpfer in seiner Laufbahn hinnehmen. Er wurde vorzeitig bei McLaren ausgetauscht und kehrte wieder in die USA zurück.

Mario Andretti hatte Erfolg in der Formel 1, Foto: Phipps/Sutton
Mario Andretti hatte Erfolg in der Formel 1, Foto: Phipps/Sutton

Damit seinem Sohn nicht das gleiche passiert, hat Michael Andretti schon ganz klare Vorstellungen davon, wie ein Wechsel in die Formel 1 auszusehen hat, sollte er denn stattfinden. "Ich hatte ein schwieriges Jahr, das dafür bestimmt war, zu scheitern. Und das ist eine Sache, die Marco nicht passieren soll. Wenn er jemals in die Formel 1 kommt, will ich sicherstellen, dass er die Chance hat zu siegen, wenn er beim ersten Rennen dabei ist. Er ist so jung, dass er hundertprozentig bereit sein muss, wann auch immer er es tut", sagte Michael Andretti gegenüber Autosport.

Die Zeit, bis der Wechsel wirklich geschieht, beträgt zumindest noch zwei Jahre, denn so lange steht Marco noch beim Team seines Vaters, Andretti Green Racing, unter Vertrag. In dieser Zeit hat Michael auch noch einiges an neuen Erfahrungen für seinen Sohn eingeplant. "Je öfter wir ihn in ein anderes Auto setzen können, desto besser ist das und desto besser wird er für uns fahren. Das ist es, was wir momentan tun. Wir werden ihn in ein NASCAR-Auto setzen und alleine das zu tun, wird ihm helfen", erklärte Michael Andretti.

Seine Betreuung von Marco sieht Michael allerdings als zweischneidiges Schwert. Denn einerseits ist er sein Vater und andererseits sein Teamchef. Zusammen mit dem Formel 1-Weltmeister von 1978, Mario Andretti, achtet er aber darauf, dass Marco einfach nur an Erfahrung gewinnt, was ihm selbst und auch dem Team viel weiterhilft. "In der Zukunft würden wir ihn gerne immer bei uns haben, aber das wird wahrscheinlich nicht passieren. Wir haben ihn zumindest für die nächsten beiden Jahre und wir werden versuchen, das Beste daraus zu machen", sagte Michael.

Er ist sich jedenfalls sicher, dass Marco weitere Interessenten aus der Formel 1 anziehen wird, wenn er in der Indy Racing League weiter jene Leistungen abruft, zu denen er fähig ist. Als großen Vorteil sieht er dabei, dass er nicht fährt, um in die Formel 1 zu kommen. "Er behält einen kühlen Kopf. Er hat die richtigen Prioritäten. Er weiß, was er jetzt tun muss und seine Konzentration liegt auf diesem Jahr. Wenn er die Indy Meisterschaft gewinnt, dann wird er glücklich sein; und wenn nicht, dann wird er es wieder probieren. Das macht ihn zu einem Gewinner."