Rennfahrer lieben schnelle, herausfordernde Strecken, wo wirklich der Fahrer den Unterschied macht und nicht das Auto. Aber Rennfahrer freuen sich auch über sichere Strecken, wo eigene Fehler oder auch Fehler am Auto nicht gleich lebensgefährliche Situationen heraufbeschwören. Doch genau diese zwei Vorlieben können manchmal zu einem unlösbaren Zwiespalt führen.

So erging es anscheinend auch David Coulthard und Mark Webber, als sie nach dem Launch des RB3 ihre ersten Runden auf der Strecke von Barcelona drehten. Denn die Strecke war einerseits wegen angeprangerter Sicherheitsmängel verändert worden und hatte dadurch für die beiden einiges an Reiz verloren. "Die Änderungen mögen die Möglichkeiten für das Überholen in Kurve eins hinein verbessern, aber sie sind enttäuschend", meinte Coulthard. "Es gab zwei großartige Kurven, wo die Geschwindigkeit verständlicherweise wegen der FIA-Vorschriften für Auslaufzonen reduziert werden musste. Aber ich kenne keinen Fahrer, der über die Veränderungen bescheid wusste und ich wüsste auch keinen, der das sieht und sich denkt: wow, was für eine nette Lösung", war der Schotte verärgert.

Mark Webber erging es nicht viel anders als seinem Teamkollegen. Doch neben der mangelnden Begeisterung für die Veränderungen, zeigte er sich zumindest wegen der gewonnenen Sicherheit angetan. "Die Fahrer sahen davon nichts bis die Trucks an der Strecke aufgetaucht sind und das Design erledigt war. Es ist aber immer ein Balanceakt. Die letzten Kurven waren sehr schnell, brillant wenn alles am Auto geblieben ist, aber wenn du einen Defekt hast, dann schlägst du hart ein", erklärte der Australier.

Webber geht davon aus, dass die Veränderungen auch ein wenig für die Motorräder gemacht wurden, obwohl ihm gesagt wurde, dass die auf dem alten Kurs fahren werden. Aber so oder so, er ist jedenfalls auch nicht ganz überzeugt: "Die erste Kurve ist nicht schlecht, aber die Schikane ist ein beabsichtigter Geschwindigkeits-Vernichter." Auch dem von allen Seiten so sehr gewünschten Überholen wird das neue Design nicht zu einer neuen Blüte verhelfen, meint Webber. "Kurve eins ist ohnehin nicht so breit. Ich glaube nicht, dass es dem Überholen nutzen wird. Es ist nicht wie eine Haarnadel bei der letzten Kurve, wir sind immer noch im fünften Gang durch die letzte Kurve."