Mit dem Verlust aller Chancen auf den WM-Titel ging für Michael Schumacher die Welt nicht unter. Genauso wenig wird die Formel 1-Welt ohne den Deutschen untergehen. Dennoch hegt er viele schöne Erinnerungen an seine 16 Jahre in der Königsklasse. In dieser Zeit wurden seine beiden Kinder geboren, hat er seine Frau Corinna geheiratet und natürlich zweimal einen ersten Titel gewonnen - einmal mit Benetton und einmal mit Ferrari. Als Tiefpunkte nennt er den Tod seiner Mutter und die Tsunami-Katastrophe, für die er damals bereitwillig spendete. Etwas, das er zukünftig vielleicht vermehrt machen wird - sich für andere einsetzen. Denn jetzt habe er die Zeit dafür. Von sportlichen Tiefpunkten redet er nicht...

Angst vor einem Unfall hat den erfolgreichsten Rennfahrer aller Zeiten nicht in den Rücktritt getrieben. "Ich habe nicht weniger oder mehr Angst als am Anfang meiner Karriere", sagte er in einem Interview für unsere Kollegen der Sport Bild. "Es gibt immer Momente, wo du eine gewisse Angst verspürst. Aber wenn du dann im Auto sitzt, ist dieses Gefühl verschwunden." Viele sagen sogar, dass Schumacher von Ferrari in den Rücktritt getrieben wurde, weil sie ihn nicht mehr haben wollten.

Eine Rückkehr ans Steuer wird es aus heutiger Sicht im kommenden Januar bei den Testfahrten des 2007er Ferrari nicht geben. Dafür wolle sich Schumacher jetzt auf das konzentrieren, wozu er wegen seiner Terminflut nie gekommen ist; zum Beispiel mit Walen zu tauchen.

Ein Comeback in einer anderen Rennserie spielt für ihn derzeit keine Rolle. "Warum sollte ich das tun?", fragte er. Allerdings gestand er: "Ich kann diese ganzen Fragen mit Bestimmtheit nur vom heutigen Zeitpunkt, dem Jetzt aus beantworten. Niki Laudas Comeback, Mika Häkkinens Rückkehr in die DTM - das ist alles nach einer gewissen Zeit passiert. Ich kann jetzt nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, was in zwei oder drei Jahren sein wird." Vielleicht war das letzte Rennen des Michael Schumacher nur das letzte Formel 1-Rennen. Die Motorsportwelt würde ihn überall mit offenen Armen empfangen...