Es gibt viele Arten, Siege zu feiern. Da wird die Nacht zum Tag gemacht, oder gleich einmal mehrere Tage und Nächte durchgefeiert und im Falle der Formel 1 können sich die Nachwirkungen einer Siegesfeier schon mehrere Wochen hinziehen. Der World Motorsport Council der FIA hat aber nun auch endlich ein Ende für die Zeremonie in Istanbul gefunden.

Nachdem die Organistatoren des türkischen Grand Prix (MSO) und die Nationale Sportbehörde der Türkei (TOSFED) zu fünf Millionen Dollar Strafe (rund vier Millionen Euro) verurteilt wurden, weil Mehmet Ali Talat den Siegerpokal als Präsident der türkischen Republik Nordzypern überreicht hatte, die eigentlich abgesehen von der Türkei niemand anerkennt, war einerseits die Erleichterung, andererseits die Ernüchterung groß.

Erleichtert waren klarerweise die Türken, da zuvor schon befürchtet wurde, dass das Land sein Formel-1-Rennen wieder verlieren könnte. "Was für uns wichtig war, war die Rennen im Istanbul Park zu behalten. Wir respektieren die Strafe", sagte Ilhan Parseker, ein Mitglied des Organisationskomitees der türkischen Rennen, gegenüber der anatolischen Nachrichtenagentur. Die TOSFED äußerte sich in einem Statement nur kurz zu dem Urteil: "Die Formel-1-Rennen im Istanbul Park werden ohne Störung weitergehen."

Ernüchterung herrschte in Zypern, da zuvor schon gehofft wurde, dass die Türkei ihr Formel-1-Rennen wieder verlieren könnte. Klarerweise traf die Bevölkerung des südlichen Teils von Zypern der Auftritt des angeblichen Präsidenten des Nordteils der Insel als besonders schlimmes Vergehen. "Ich bin überrascht", sagte der Präsident des zypriotischen Automobilverbandes Takis Kyriakides gegenüber dem staatlichen Radiosender. Weiters meinte er: "Es ist viel Geld, aber ich hätte mehr als eine Geldstrafe erwartet." Nach dem Vorfall bei der Siegerehrung hatte der Verband auch seine eigenen Schritte eingeleitet, die aber betont unauffällig waren. "Wir haben uns zurückgehalten. Wir haben einen Protestbrief geschickt, in dem wir erklärt haben, dass er (Talat) nicht Präsident eines Staates ist und haben die Angelegenheit dann der FIA überlassen", erklärte Kyriakides.