Mit Lufttemperaturen um die 20 Grad war es während des 2. Freien Trainings in Ungarn deutlich kühler, als es die Reifenmischer von Bridgestone und Michelin erwartet hatten. Schon gestern sagte Ralf Schumacher in weiser Voraussicht: "Michelin dürfte dann wieder etwas näher kommen."

Mit seiner Tagesbestzeit aus der Addition beider Trainings-Sessions bewies Kimi Räikkönen heute Morgen, was Ralf Schumacher damit meinte. Dennoch war Bridgestone mit Ferrari und Felipe Massa im 2. Training nah an dieser Zeit dran - und auch Renault meldete sich nach dem enttäuschenden Hockenheimwochenende an der Spitze zurück.

Gibt es also einen Dreikampf? "Entscheidend wird sein, wie konstant die Reifen sind", weiß Michael Schumacher. "Aber ich habe ein gutes Gefühl für unser Auto und das gesamte Paket. Was das wert ist, zeigt sich aber erst morgen." Denn richtig beantworten könne man die Frage nach dem Reifen-Kräfteverhältnis eben erst nach dem 3. Training und dem Qualifying.

Der nächstjährige GP-Rückkehrer Alexander Wurz hat schon heute ein paar Antworten: "Uns ist es noch zu kalt und es liegt zu wenig Gummiabrieb", gestand der Williams-Tester, der wie Schumacher auf Bridgestone-Walzen unterwegs war. "Ferrari ist sehr schnell. Am Schluss hatte ich einen neuen Satz Reifen und hätte damit vielleicht Massa biegen können, aber da kam ich dann in Verkehr."

Ralf Schumacher war mit dem Freitag "zufrieden", obwohl es sehr schwierig sei genaue Analysen zu treffen. "Am Ende werden wir aber sicherlich keine zwei Sekunden hinter Ferrari sein", prophezeite er. "Man sieht ja schon zwischen Massa und Michael die großen Zeitunterschiede."

Die kühlen Streckenbedingungen stufte Ralf allerdings als "relativ schwierig" ein. "Da es ganz anders als erwartet ist. Bis Sonntag sollte sich das aber spätestens bessern", bläst er ins gleiche Horn wie Alex Wurz, bekanntlich legte Bridgestone schon bei einigen Rennen im Laufe des Wochenendes mit mehr Gummi auf der Bahn zu. "Wir waren zuletzt immer vorne dabei und ich hoffe, dass wir das hier wiederholen können - aber Michelin ist hier stärker."