Nach dem Grand Prix von Deutschland ist es für alle klar: Michael Schumacher und Ferrari haben es geschafft, der diesjährigen Weltmeisterschaft neue Spannung zu verleihen und die lange Zeit unschlagbaren Renault sind ganz offensichtlich hinter die Scuderia zurückgefallen. 30 Punkte in drei Rennen für Schumacher und nur 16 für den (noch) Führenden, Fernando Alonso, haben den Vorsprung des Spaniers auf gerade noch elf Punkt schrumpfen lassen. Bei noch sechs ausstehenden Rennen keine Unmöglichkeit mehr für den Rekordweltmeister, doch noch seinen achten Titel zu holen.

"Ich denke, das war hier eine sehr wichtige Schwelle, die wir überschritten haben," sagte Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn im Anschluss an den Grand Prix von Deutschland zu unseren Kollegen von Autosport. "Jetzt muss er uns zumindest in einem Rennen schlagen, wenn er die Weltmeisterschaft gewinnen will. Das war eine wichtige Schwelle, sowohl mathematisch als auch psychologisch. Ich würde nicht sagen, es war ein tolles Rennen, aber es war ein tolles Ergebnis."

Vielleicht war es ja Zufall, dass die enttäuschende Vorstellung der Renault mit dem Verbot der neuen Schwingungsdämpfer zu tun hat. In Ungarn möchten die Franzosen die Technik jedenfalls gerne wieder einsetzen und haben bei der FIA bereits um Dispens angefragt.

Brawn möchte nicht behaupten, dass die mangelnde Leistung des Weltmeisterteams mit dem Verbot des technischen Hilfsmittels zusammenhängt und lobt lieber den Fortschritt seines eigenen Teams. "Diese Frage müssen sie selbst beantworten, ich kann das nicht beurteilen," sagte der Brite. "Ich habe bereits vor ein paar Rennen gesagt, dass wir einige Schritte mit dem Auto gemacht haben, die sich nicht auf den ersten Blick zeigen, da wir auf der Reifenseite noch nicht alles gelöst hatten."

Einige der größten Schritte habe Ferrari auf Seiten der Aerodynamik gemacht, aber auch auf der mechanischen Seite, erklärte Brawn weiter. "Wir hatten hier eine neue Hinterradaufhängung und auch schon vor einigen Rennen ein paar Verbesserungen an der Aufhängung. Die Jungs bei Ferrari haben auf allen Gebieten einen phantastischen Job gemacht, das Auto weiterzuentwickeln." Wenn man jetzt noch die richtigen Reifen hat, dann sei das Auto in Kombination mit den anderen Entwicklungen extrem stark, schaut Brawn zuversichtlich auf die noch verbleibenden Rennen.