Im vergangenen Winter setzte sich der Weltmeister an seinen Schreibtisch in Oxford und listete brav alles auf, was er in diesem Jahr noch erreichen wolle: Einen Heimsieg in Barcelona, einen Triumph in den Straßen von Monaco, einen Sieg im Home of British Motor Racing in Silverstone und mindestens zwei Podestplätze in Kanada und den USA; dort hatte er bislang noch nicht einmal die Ziellinie erreicht.

Bis Indianapolis lief für ihn alles nach Plan. Dann aber kam das "schwierigste Wochenende" des Jahres und Fernando Alonso musste sich mit Rang 5 begnügen. Auf die WM-Wertung hat dies zunächst keinen allzu großen Einfluss. Der Spanier führt die Tabelle noch immer mit 19 Punkten Vorsprung an.

Aber Michael Schumacher und Ferrari haben natürlich Benzin geleckt, auch wenn noch nicht ganz klar ist, ob sie auch bei der Rückkehr nach Europa noch genauso konkurrenzfähig sein werden. Denn dann wird Michelin erwartungsgemäß wieder zur Normalform auffahren.

Ist die WM also trotz des roten Zwischenhochs schon gelaufen? Wenn die beiden Fußball-Fans Alonso und Schumacher sich an die zweite große Weltmeisterschaft dieses Jahres halten, dann garantiert noch nicht. "Das war eben typisch Spanien", sagte der glühende Real-Fan Alonso über das Ausscheiden seiner Nationalelf im Viertelfinale. "Grandiose Spiele in der Vorrunde, und wenn es drauf ankommt, scheiden wir aus."

Ob das ein Omen für die Formel 1 ist? Eine grandiose Vorrunde hat Alonso bis zum Halbzeitrennen in Kanada bereits hingelegt. Seit Indy läuft die zweite, entscheidende Saisonhälfte - scheidet Spanien erneut aus?