Flavio Briatore konnte es schon nicht mehr hören, nun scheinen die immer wiederkehrenden Diskussionen um die Formel 1-Motoren der Zukunft aber zum Abschluss gekommen zu sein. Das sogenannte Indianapolis-Agreement soll Informationen nach noch diese Woche von allen Teams unterzeichnet werden. Der Homologisierungsvorschlag, den die vier GPMA-Mitglieder Daimler-Chrysler, BMW, Toyota und Honda in Indianapolis ausgearbeitet haben, soll schon ab der Saison 2007 in Kraft treten.

Die mündliche Vereinbarung, die eine Teil-Homologisierung der Motoren vorsieht, kam am Sonntagvormittag in Indianapolis zustande und sieht vor, dass der Motorblock für drei Jahre von einer Weiterentwicklung ausgeschlossen ist, die Teams dürfen jedoch zu Saisonbeginn in einigen anderen Bereichen Veränderungen vornehmen. Wieviele Teams bisher dem neuen Vorschlag zugestimmt haben, ist noch unklar, unsere Kollegen von Autosport berichten aber, dass wohl sowohl Red Bull als auch Ferrari ihre Zustimmung bisher noch nicht gegeben haben.

Red Bull möchte noch mehr Zeit, um die genauen Auswirkungen auf die unabhängigen Teams zu untersuchen und Ferrari-Teamchef Jean Todt gab zu, dass sein Team erst einmal alle Details des Abkommens genau unter die Lupe nehmen möchte, bevor man dem neuen Vorschlag zustimmt. "Ferrari wäre einverstanden, solange die Kosten die aus dem Maranello-Vorschlag nicht übersteigen," erklärte Todt. "Der Vorschlag sollte ähnlich dem sein, den wir bei unserem Treffen in Maranello vorgelegt haben und, wenn wir das Gefühl haben, dass er unseren Erwartungen entspricht, dann haben wir auch kein Problem damit, ihn zu unterschreiben."

Todt geht davon aus, dass Ferrari "in den kommenden Tagen" seine Zustimmung gibt, dann würde das Indianapolis-Agreement am Mittwoch der Formel 1-Kommission vorgelegt werden. Die Erwartungen, dass das Abkommen schon in Indianapolis unter Dach und Fach gebracht werden könnte, wurden zwar enttäuscht, Sorgen darüber macht man sich bei den Herstellern aber nicht. BMW-Motorsport Direktor Mario Theissen ist jedenfalls zuversichtlich, dass die Diskussionen bald endgültig der Vergangenheit angehören. "Es sieht so aus, als ob wie alle Unterschriften bekommen, aber wir sind noch nicht ganz da," erklärte Theissen.