Fernando Alonso war nach seinem fünften Platz im Qualifying ein zufriedener Mann. "Es ging eigentlich besser als erwartet", sagte er. "Der fünfte Platz in der Startaufstellung ist gar nicht so schlecht, wenn man die speziellen Eigenschaften dieser Strecke berücksichtigt."

Trotzdem hat er den Sieg schon abgehakt. "Ferrari ist hier unschlagbar", meint Alonso. "Wenn sie keine Unfälle oder technische Probleme haben, werden sie ein ähnliches Rennen haben wie letztes Jahr – ein Rennen unter sich." Damit sieht Alonso den dritten Platz als Maximalziel. "Ich muss hier einfach so viele Punkte wie nur irgendwie möglich sammeln", sagte er.

Dass Ferrari so schnell ist, konnte er schon ahnen. "Wir hatten nach dem Training am Freitag noch etwas Hoffnung. Aber heute morgen haben wir gesehen, dass es unmöglich ist, sie zu schlagen. Sie haben hier eine unerreichbare Geschwindigkeit."

Dass das Ferrari-Paket plötzlich so stark ist, beunruhigt den WM-Führenden dennoch keineswegs. "Ich kann nicht auf einmal optimistisch sein nach Kanada und pessimistisch nach dem Qualifying heute", sagt er. "Man muss die Saison als Ganzes sehen, und da sehe ich keine Probleme. Diese Strecke hat einfach eine Charakteristik, die dem sehr gut liegt."

Anders als viele seiner Kollegen im Fahrerlager, sah Alonso Bridgestone nicht unbedingt als den besseren Reifen. "Wir haben Toyota und Williams deutlich geschlagen", sagte er. "Also ist es nicht der Bridgestone-Reifen, der Ferrari schnell macht, sondern die Charakteristik der Strecke. Sie sind viel schneller auf den Geraden als die anderen."

Den Unterschied zu seinem Teamkollegen Giancarlo Fisichella, der schon das ganze Wochenende über schneller war als Alonso, erklärte der Spanier so: "Er kommt offenbar sehr gut mit der Strecke zurecht. Außerdem habe ich vielleicht etwas mehr Probleme mit der Abstimmung meines Autos. Vielleicht hat er es nur besser hinbekommen. Und dazu fährt er schon die nächste Entwicklungsstufe des Motors, den ich erst in Magny-Cours bekomme."

Alonso meinte, dass der Motor besonders auf dieser Strecke einen großen Unterschied machen kann. "Vielleicht drei bis vier Zehntel pro Runde, auf jeden Fall mehr als sonst", sagte er.