Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella haben zwei völlig unterschiedliche Historien auf dem Circuit Gilles Villeneuve - aber in den letzten beiden Jahren als Renault-Teamkollegen lief es immer gleich: Beide fielen sowohl 2004 als auch 2005 aus. Für Alonso war es allerdings der bis dato letzte Ausfall.

"Kanada steht ganz oben auf meiner to-do-Liste", sagt der Spanier. "Ich stand hier noch nie auf dem Podium und das ist eines meiner Ziele für 2006." Fisichella stand hingegen schon ganze vier Mal auf dem Podest. "Zweimal als Dritter und zweimal als Zweiter", erinnert er sich. "Aber es fehlt mir noch eine Platzierung in dieser Serie."

Nach dem "Motivationsschub" seiner Vertragsverlängerung ist er sicher, dass er in diesem Jahr "um den Sieg" kämpfen kann. "Dann möchte ich mein fünftes Podium holen - und zwar auf dem höchsten der drei Podesttreppchen."

Alonso sieht die Chancen dafür gut stehen: "Diese Strecke lag unserem Auto schon immer", erinnert er sich zurück. Gelaufen ist die WM angesichts seines großen Vorsprungs aber noch lange nicht. "Keinesfalls - wir haben gerade einmal Halbzeit. Mit Ferrari haben wir einen sehr starken Gegner. Im letzten Jahr kämpften wir gegen ein Team mit Zuverlässigkeitsproblemen - aber das wird Ferrari nicht passieren."

Das Team mit den Zuverlässigkeitsproblemen war natürlich McLaren Mercedes. "Ferrari hingegen wird bei jedem Rennen sehr stark sein - auch in Kanada." Deshalb werde man weiter "angreifen" und "aggressiv" zu Werke gehen.

Bestätigt wird diese "sehr aggressive Entwicklungsstrategie" von Technikchef Bob Bell. "Wir haben ein spezielles Flügelpaket entwickelt und werden einige einschneidende Änderungen am Auto haben." Das Ziel für das neunte Rennwochenende des Jahres ist es somit "eine gute Punkteausbeute" einzufahren. "Es gibt keinen Grund, warum wir nicht um den Sieg fahren sollten. Wir möchten unseren Vorsprung auf Ferrari in den kommenden beiden Rennen ausbauen."

Dann würde es für Ferrari schwierig die Gelb-Blauen in den beiden WM-Wertungen noch einzuholen. Der erste Schritt dazu ist ein Sieg in Montreal, wo Renault in den letzten zwei Jahren Doppelausfälle zu beklagen hatte. "Wir möchten das Rennen nach hause fahren und unsere verdienten Ergebnisse einfahren", sagt Bell. "Das gesamte Team hat noch eine offene Rechnung mit diesem Grand Prix."