Offiziell dürften MF1-Besitzer Alex Shnaider und Teamboss Colin Kolles heute wieder einmal die Nase rümpfen und die Hände über dem Kopf (oder im Falle von Kolles einer unüblichen Kopfbedeckung) zusammenschlagen: Sie sind wieder da - die Verkaufsgerüchte! Anderseits: Waren sie denn jemals wirklich weg?

Nachdem das Team erst vor einigen Wochen in einem eigenen Press Release betonte, dass alle Spekulationen über einen möglichen Verkauf des Rennstalls wirklich reine Spekulationen und Gerüchte wären, kamen dieser Tage abermals Meldungen über einen bevorstehenden Verkauf der Ex-Jordan-Truppe auf.

Unsere Kollegen von Autosport wollen erfahren haben, dass der niederländische Unternehmer Michiel Mol Shnaider über 100 Millionen Euro für das Team geboten haben soll. Der Niederländer ist kein Unbekannter in F1-Kreisen: Als Sponsor des Minardi Teams und von Christijan Albers prangen die Lost Boys Logos schon seit vielen Jahren auf diversen Rennautos.

Die ersten Gespräche sollen nach dem Spanien GP stattgefunden haben. In Monaco sollen sie intensiviert worden sein. Sollte Shnaider das Angebot annehmen, erwartet man bereits für den Silverstone GP eine öffentliche Ankündigung. Silverstone ist zugleich die Heimat des Rennstalls: Die Fabrik befindet sich nur wenige hundert Meter von den Eingangstoren zur Rennstrecke entfernt.

Midland-Sprecher Ron Fine bestätigte gegenüber Autosport, dass ein Verkauf durchaus möglich sei - neben den "geschäftlichen" und "finanziellen" Argumenten, müsse aber auch eine "emotionale" Seite berücksichtigt werden. "Alex hat sich noch nicht entschieden. Er möchte mit dem Team seine Ziele erreichen." Andererseits könnte er mit einem Verkauf an die "leidenschaftlichen" Niederländer einen guten "return on investment" erzielen und wüsste sein Team gleichzeitig "in guten Händen".

Obwohl Shnaider zuletzt klar gestellt hat, dass er mit dem F1-Engagement "einer Leidenschaft" nachgehe, hatte er früher schon mehrmals betont, dass er das Team eines Tages wieder verkaufen könnte - sollte der Preis stimmen.