Bis auf Ralf Schumacher verbindet alle deutschen F1-Piloten etwas mit Monaco - Michael Schumacher und Nick Heidfeld wohnten einst im Fürstentum; Nico Rosberg ist dort aufgewachsen und wohnt noch immer dort. Tatsächlich hat er gerade erst eine neue Wohnung bezogen, der es noch etwas an Einrichtungsgegenständen fehlt.

In den heimischen Straßen von Monte Carlo lief es für den Williams-Piloten am Donnerstag normal. "Auf diesen Straßen in einem Formel 1-Auto zu fahren ist ein sensationelles Erlebnis", erklärte Nico. "Ich habe meinen ersten Tag heil überstanden, obwohl ich ein Mal die Leitplanken leicht berührt habe, was an den Reifen leichte Spuren hinterlassen hat, aber das ist die beste Art, hier einen Fehler zu machen!"

Ansonsten sei es heute "ganz gut" gelaufen. "Wir haben, dank einiger Veränderungen, die wir vorgenommen haben, uns in den beiden Session ganz gut verbessert." Jetzt stehe ein zusätzlicher Tag für PR-Arbeit und Datenanalyse an.

Michael Schumacher und Ferrari werden diesen Freitag besonders intensiv nutzen. Denn: "Natürlich können wir mit dem, was wir bisher gesehen haben, nicht zufrieden sein", gestand der siebenfache Champion ein. "Es ist nicht zuleugnen, dass es nicht so gut aussieht. Wir sind momentan zu langsam." Woran das liegt, weiß der Ex-Weltmeister selbst noch nicht. Ross Brawn beschuldigte unterdessen den geringen Grip, der sich bis zum Samstag aber verbessern werde.

Gleiches streben Nick Heidfeld und Ralf Schumacher an. Beide landeten in den Ergebnislisten weit abseits der angestrebten Platzierungen. "Es war sehr schwierig, weil die Grip-Verhältnisse sehr niedrig waren", sagte Ralf. "An so einem Tag versucht man die Arbeit zu machen und nirgends anzuecken. Man hält sich vom Limit fern. Für uns war es aber etwas schwierig, da wir die Balance nicht gefunden haben."

Entsprechend stehe Toyota noch einiges an Setup-Arbeit ins Haus. "Aber das ist in Monaco immer der Fall, weil sich die Strecke so sehr verändert. Die Rundenzeiten sind hier am Donnerstag nicht so wichtig wie an anderen Tagen der Saison." Für eine Beurteilung des neuen TF106B sei es ebenfalls noch zu früh. "Das neue Auto ist eine mechanische Weiterentwicklung und hat kein komplett neues Aerodynamik-Paket, aber es ist ein Schritt nach vorne und sollte uns im Laufe der kommenden Rennen gute Resultate einbringen."

Nick Heidfeld rechnet sich auch nach dem nicht ganz unproblematischen Donnerstag noch "alle Chancen" für das Monaco-Wochenende aus. "Ich war mit der Balance des Autos insgesamt sehr zufrieden. Es ist schade, dass ich nur zehn Runden fahren konnte. Gerade hier ist es wichtig, im Training viel zu fahren. Aber wir haben heute doch einiges an Daten gesammelt und auch ein paar Starts probiert."

Der Grund für die verpasste Trainingszeit war ein Elektronikproblem am dritten Auto von Robert Kubica. "Deshalb ist Robert in der Rascasse-Kurve in die Leitplanken eingeschlagen. Daraufhin hat das Team entschieden, dass auch Jacques und ich in der Box bleiben sollen."

Der einzige aktive Österreicher hatte mit anderen Problemen zu kämpfen. "Ich hatte in der ersten Session ein Problem mit der Servolenkung und das Auto war daher sehr schwer zu fahren", sagte Christian Klien, dessen Servolenkung vom Team ausgetauscht wurde. "Am Nachmittag bin ich einige Runden mehr gefahren um mich an die Strecke zu gewöhnen." So richtig ist ihm das aber noch nicht geglückt. "Ich brauche noch mehr Zeit dafür", betonte er. Das Auto sei aber "besser" als bei den letzten Rennen. "Das hat David mit Platz 8 bewiesen - so schlecht kann das Auto also nicht sein."