Die Schlusssekunden des 1. Trainings gaben bereits einen kleinen Vorgeschmack auf das Qualifying am Samstag: Alle Fahrer waren auf dem 3,340 Kilometer kurzen Straßen von Monte Carlo unterwegs. Am schnellsten bahnte sich der Weltmeister seinen Weg durch den Leitplankendschungel. In 1:16.712 Minuten drehte er die schnellste Runde der ersten Trainingsstunde - und das, obwohl er die Strecke gar nicht mag.

Hinter ihm reihte sich Honda-Tester Anthony Davidson vor dem zweiten Renault von Giancarlo Fisichella und Michael Schumacher ein. Dem Deutschen fehlten am Ende gut zweieinhalb Zehntel auf die Bestzeit.

Bereits fast acht Zehntel Rückstand wies Juan Pablo Montoya auf Rang 5 auf. Damit reihte er sich noch vor Robert Kubica, Alex Wurz und Jenson Button in der Zeitenliste ein. Die Top10 komplettierten Robert Doornbos und Rubens Barrichello, der heute mit dem Helmdesign seines Freundes Tony Kanaan antrat. Im Gegenzug wird Kanaan beim Indy500 am Sonntag mit Barrichellos Helmfarben aktiv sein.

Die drei weiteren deutschen Fahrer landeten allesamt außerhalb der Top10: Nico Rosberg wurde bei seinem Heimspiel Zwölfter, Ralf Schumacher belegte Rang 16 und Nick Heidfeld wurde ohne eine gezeitete Runde 28. und Letzter. Christian Klien belegte als einziger aktiver Österreicher Platz 18 - genau einen Rang vor dem Schweizer Neel Jani.

Der Rundengeiz Geizige Menschen haben in Monaco normalerweise nichts verloren. Wer sich hier solche extravaganten Spezialitäten wie ein Gläschen Wasser leisten möchte, der muss schon tief in die Tasche greifen. Den altbekannten Rundengeiz störte dies nicht: Er machte sich auch im Fürstentum am 1. Training zu schaffen. Immerhin gingen alle Piloten in der ersten Session des verlängerten Rennwochenendes im Leitplankenkanal auf Zeitenjagd.

Die Zwischenfälle Im Monaco ist bekanntlich alles ein bisschen anders - so auch die Fahrweise von Franck Montagny. Der Franzose kürzte in seinem SA05 die erste Kurve ab und schnitt die Ste Devote durch die Boxenausfahrt. Auf seinen Teamkollegen Takuma Sato machte er so gleich einmal anderthalb Sekunden gut. Der Rennleitung gefiel dieses Abkürzen natürlich nicht. Den ersten richtigen Zwischenfall des Monaco-Wochenendes verursachte BMW Sauber-Tester Robert Kubica eine Viertelstunde vor dem Ende: Der Pole blieb in der Portier-Kurve vor dem Tunnel stehen. Da er schon einige Runden zuvor mit den Gängen kämpfte, dürfte ein Getriebeproblem dafür verantwortlich gezeichnet haben. Einen Abflug gab es bislang noch nicht zu verzeichnen. Dafür einen rauchenden MP4-21 von Kimi Räikkönen: Der Finne ging erst kurz vor Trainingsende auf die Strecke und blieb dann mit einem Defekt stehen.

Die Analyse Normalerweise gehört der Freitag den Freitagsfahrern. In Monaco ist aber alles anders: Hier wird schon am Donnerstag gefahren und die Donnerstagstester standen nicht ganz oben - sie wurden vom Weltmeister überflügelt. Ansonsten war aber alles ganz normal: Nur die Donnerstagstestfahrer drehten richtig viele Runden. Alle anderen beschränkten sich auf das notwendige Minimum. Erste Aussagen über das Kräfteverhältnis wird es nach dem 2. Training heute Nachmittag geben.