Auch an diesem Wochenende trafen sich Bernie Ecclestone, die Rechteinhaber von CVC und die Vertreter der Herstellervereinigung GPMA wieder zu einem gemütlichen Kaffeeplausch. Das Ziel: Endlich eine Einigung finden. Das Ergebnis: Weiterhin keines.

Bernie Ecclestone räumte nun gegenüber Reuters ein, dass die aktuellen Diskussionsthemen "nichts mit den Finanzen" zu tun hätten. Damit wiederholte der F1-Boss allerdings nur, was die Hersteller bereits seit Wochen und Monaten predigen: Eine Einigung auf dem Einnahmensektor liegt in greifbarer Nähe - nur Ecclestones Verzögerungstaktik bremse diese ein.

Aber Bernie sieht noch ein anderes Problem: "Es geht um alberne Dinge", so der mächtige Brite. Und welche Albernheiten verhindern momentan einen Deal? Ecclestone schweigt sich dazu aus - wohl wissend, dass die Hersteller schon seit einiger Zeit genau sagen, was sie noch möchten: Mehr Macht und Einfluss. Sie möchten mitbestimmen, auf welchen Strecken gefahren wird. Sie möchten einen gewissen Schutz für die Streckenbetreiber erzielen, die derzeit nahezu alle am Hungertuch nagen. Sie möchten die langfristige Zukunft der F1 absichern.

Eine schnelle Einigung erscheint vorerst nicht wahrscheinlich. Das hat mittlerweile auch Ecclestone eingesehen, der vor Saisonbeginn noch bis Bahrain eine Lösung des Konflikts erwartet hatte. "Die Hersteller scheinen nichts über Zeit zu wissen. Wir verhandeln jetzt schon seit sechs Jahren, also scheinen weitere sechs Jahre auch nichts zu ändern." Man sei "immer nah dran" und alles könnte "noch diesen Freitag" geregelt werden. "Aber dann ist wieder ein Freitag vorbeigezogen und nichts geschehen. Dann heißt es wieder: Vielleicht nächsten Freitag."

Die Hersteller wenden hingegen ein, dass Ecclestone mit seinen wechselnden Angeboten und Voraussetzungen für die Verzögerungen verantwortlich sei. Einen Alleingang von Renault, schließt die GPMA ebenfalls aus. "Renault ist vernünftiger", sagte Ecclestone über Spekulationen, dass die Franzosen schon an diesem Wochenende das neue Concorde Agreement unterschreiben könnten.

Logisch erscheint dieser Schritt durchaus: Schließlich kann Renault angesichts des Drucks aus der Vorstandsetage jeden zusätzlichen Budget-Dollar gebrauchen. Doch die GPMA dementierte Ausstiegsgerüchte und betonte: Die fünf Hersteller stünden geschlossen hinter ihrer Politik, die langfristigen Ziele zu erreichen - die kurzfristigen Ziele von Ecclestone-Freund Flavio Briatore und Renault würden dabei keine Rolle spielen.