Alles neu macht der Mai vielleicht bei Super Aguri. Das "All Nippon"-Team des Ex-Grand Prix-Piloten Aguri Suzuki plant bereits ab dem kommenden Rennen am Nürburgring ein drittes Auto einzusetzen um den bisherigen Mangel an Testfahrten zu kompensieren. Der Finanzchef des Teams, Wayne Humphreys, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: "Das ist eine weit kostengünstigere Lösung." Der dritte Fahrer soll schon Ende dieser Woche offiziell bekannt gegeben werden.

Für den Grand Prix von Frankreich am 16. Juli plant man bei dem Team aus Leafield auch, das neue Auto einzusetzen, das ursprünglich bereits in Imola hätte am Start sein sollen. "Der Grand Prix von Frankreich ist unser Ziel," sagte Humphreys. "Wir warten nur noch, dass Honda uns grünes Licht gibt, dass die wichtigen Teile des Getriebes verfügbar sind." Dann wolle man den SA06, der zwar kein komplett neues Auto sei, im Prinzip nur noch das Monocoque des Arrows habe, mit dem das Team in diese Saison gestartet war, in Silverstone testen um für die große Premiere gerüstet zu sein. Humphreys sagte weiter, dass man hoffe mit dem neuen Auto drei Sekunden pro Runde schneller zu sein und ernsthaft mit den Rivalen von Midland kämpfen könne.

Wer dann neben Takuma Sato in dem neuen Super Aguri sitzen wird, ist jedoch noch unklar. Yuji Ide, dessen Sitz nach seinem Unfall beim gestrigen Grand Prix von San Marino sehr wackelig geworden ist, könnte sogar schon am Nürburgring von seinem Landsmann, dem GP2-Piloten Hiroki Yoshimoto, ersetzt werden, wie Autosport heute berichtet. Diesen von vielen erhofften Wechsel befürwortet aber einer ganz und gar nicht: Christijan Albers, der leidtragende des gestrigen Zwischenfalls. "Als ich aus dem Auto kletterte, war ich wütend, habe mich dann aber beruhigt." Der Fahrtwind auf dem Scooter, der ihn zur Box zurückbrachte, habe ihn etwas abgekühlt, so der Holländer.

"Ich will niemand angreifen da ich glaube, dass das keinen Sinn macht und die Leute nur schwächt," so der 27-jährige. "Formel 1 ist Formel 1 und manchmal passiert eben was und es muss auch was passieren, weil die Fans sonst abschalten." Bereits gestern sagte der Midland-Pilot, dass die Super Aguri am Start zu aggressiv seien, Ide aber aus der Formel 1 zu verbannen, hält er nicht für richtig. "Natürlich gibt es eine Menge Gerüchte um Ide, aber ich hoffe, dass er bleiben kann weil jeder, der neu in der Formel 1 ist, eine Chance haben sollte."

Albers hält nichts davon, anderen die Schuld zuzuweisen und meinte, er hätte auch bei den Rennkommissaren versucht, Ide zu verteidigen und sie nur gebeten, den Japaner zu ermahnen, künftig etwas ruhiger zu werden. Es sei ein Rennunfall gewesen und, dass der Super Aguri-Pilot hoffentlich daraus gelernt habe. "Ich kann ihn verstehen, denn mit ging es bei Minardi genauso. Das einzige was man hat, ist der Start und das war's dann," erklärte Albers weiter. "Wir sind pro Runde zwei Sekunden schneller als sie und wenn sie sich vor uns setzen können, gibt es bis zum Boxenstopp kaum eine Chance, sie zu überholen." Es sei nur bedenklich, dass Ide viele kritische Situationen heraufbeschwöre und "jeder will ihn dafür absägen, aber das ist nicht, was ich hören möchte."