Michael Schumacher stelle im Kampf um die Weltmeisterschaft keine ernsthafte Gefahr dar, meinte Flavio Briatore nach dem Sieg des Deutschen beim Grand Prix von San Marino nur achselzuckend. Während bei den Roten schon alles wieder von einem neuen WM-Titel spricht, bleibt man im Lager der Blau-Gelben gelassen, denn der Sieg der Scuderia sei ein einmaliges Ereignis gewesen, so Briatore im Interview mit Autosport. Der einzige ernsthafte WM-Rivale sei immer noch McLaren-Pilot Kimi Räikkönen. Allerdings wurde der Finne am gestrigen Sonntag nur Fünfter und liegt mit 18 Punkten Rückstand nur auf Platz drei der WM-Wertung, Schumacher ist mit drei Punkten mehr auf seinem Konto momentan Zweiter.

"Für uns ist das Resultat sehr gut," meinte Briatore. "Wie wussten, dass dieser Kurs nicht der beste für uns ist und wir sind trotzdem Zweiter geworden. Und noch besser, wir haben Räikkönen ein paar zusätzliche Punkte abgenommen." Er sei überzeugt, dass der Kampf um die diesjährige WM-Krone über Räikkönen führe und nicht über Schumacher. Das Vabanque-Spiel, Alonso ein paar Runden eher als geplant zum Boxenstopp zu holen, nachdem der Spanier hinter dem Ferrari fest hing, hat sich zwar nicht ausgezahlt, der Teamchef sieht jedoch keinen Grund, sich zu beschweren.

"Das war für die Zuschauer ein tolles Rennen, ein tolles Rennen für alle, und wir haben wirklich alles versucht," so der Italiener. "Es war einfach eine Frage der Strategie. Wir hatten damit gerechnet dass Michael (Schumacher) in der selben Runde zum Stopp kommen würde wie wir und wenn wir nach ihm stoppen würden, dann hätten wir keine Chance. Also haben wir versucht, früher zu stoppen - obwohl ich kein Risiko eingehen wollte." Schumachers Rundenzeit, die auf einmal 1,6 bis 1,7 Sekunden schneller war als die des Renault machten den ganzen Kalkulationen dann aber einen Strich durch die Rechnung.

Der zweite Platz sei aber dennoch kein Grund zur Traurigkeit, meint Briatore. "Acht Punkte für uns sind die Hauptsache. Er (Schumacher) hat das Rennen gewonnen und wir sind Zweiter geworden. Das ist gut für die Konstrukteursmeisterschaft und für Fernando." Nachdem Imola nun abgehakt sei, könne man sich auf die nächsten Rennen konzentrieren und man sei ja schließlich konkurrenzfähig und das sei doch das wichtigste.