Eine Überraschung ist es nun wirklich nicht: Michael Schumacher und Ferrari nutzten den ersten Trainingstag beim Grand Prix von San Marino in Imola, um ihre schon im Vorfeld immer wieder verkündete Anwartschaft auf den ersten Saisonsieg 2006 zu unterstreichen.

Schon in der ersten Trainingsstunde war Schumacher in letzter Minute deutliche Bestzeit gefahren, die auch als Tagesbestzeit bestehen blieb. Im zweiten Durchgang verlor er dann zwar am Ende eine Art Prestigeduell gegen Weltmeister Fernando Alonso, war aber trotzdem sehr zuversichtlich: "Unsere Verbesserungen am Auto funktionieren, die Reifen sind gut. Die Pole-Position ist das Ziel - und dann auch ein Sieg. Und ich glaube auch, dass wir das durchaus schaffen können."

Noch lässt man sich bei der Konkurrenz von den Ferrari-Zeiten freilich nicht aus der Ruhe bringen: Erst mal abwarten, wie sich das im Laufe des Wochenendes entwickelt", meinte Alonso gelassen, "jeder weiß doch, dass es nicht so schwierig ist, am Freitag Top-Zeiten zu produzieren, wenn man das unbedingt will... Außerdem habe ich auch nicht das große Problem damit, wenn Michael hier gewinnt. Denn hier war Ferrari sogar letztes Jahr sehr stark - es kommen auch wieder andere Strecken."

Salto über schwere Chrompfeile?

Auch bei McLaren-Mercedes herrscht trotz deutlicher Rückstände auf dem Papier sehr viel Zuversicht. "Wir sind absolut im Programm", meinte Mercedes-Sportchef Norbert Haug, "und sehr zufrieden mit dem, was wir erreicht haben." Ex-GP-Pilot und RTL-Experte Christian Danner hält das nach seinen Eindrücken von der Strecke für durchaus berechtigt: "Ich denke, dass die heute sehr schwer unterwegs waren. Und ich weiß, dass man bei McLaren-Mercedes kürzlich beim Testen einen Sprung nach vorne gemacht hat, über den Testfahrer Pedro de la Rosa beinahe einen Salto rückwärts vor Freude geschlagen hätte. Ich glaube also, die haben wirklich etwas gefunden. Renault, Ferrari, McLaren - das dürfte hier ein heißer Kampf werden."

Viel Zuversicht auch bei BMW-Sauber: "Wir hatten keinerlei technische Probleme, Robert Kubica konnte sehr viele Runden drehen und damit eine sehr gute Datenbasis für die Reifenwahl gewinnen. Unser Speed war auch auf Anhieb da - es sieht also wieder nicht schlecht aus." Das einzige Problem bei den Weiß-Blauen hat derzeit Nick Heidfeld: Er hat gestern Abend offenbar etwas Falsches gegessen - und sich eine Magenverstimmung eingefangen.