Das diesjährige Eröffnungsrennen in Bahrain verlief für Toyota mit Platz vierzehn und sechzehn mehr als enttäuschend. Mit Platz acht und neun lagen die beiden Piloten des japanischen Teams in Malaysia zwar schon etwas weiter vorne, aber noch meilenweit von dem entfernt, was sie sich noch vor der Saison erhofft hatten. Diese Woche ist Toyota in Paul Ricard zu ausgiebigen Reifentests, Jarno Trulli ist aber trotzdem sehr skeptisch, ob man die Probleme bis zu den Rennen in Melbourne und Imola nächsten Monat wirklich lösen könne.

"Wir versuchen, zu verstehen, was mit dem Setup los ist und wir bereiten uns auf Melbourne vor", erzählte der Italiener Autosport am Rande der Testfahrten. "Von dem, was wir bisher gesehen haben, müssen wir mehr in Richtung eines weichen Setup und weichen Reifen gehen und mit höherem Reifendruck fahren. Wir haben bisher alles Mögliche versucht und haben auch schon einige wichtige Erkenntnisse gewonnen." Inwieweit diese Erkenntnisse dann aber auf die Strecken in Australien und Italien übertragen werden können, weiß natürlich noch keiner. "Es wird für uns in Melbourne nicht leicht sein und auch in Imola nicht", orakelt Trulli, "aber wir machen einen Schritt nach dem anderen."

In der vergangen Saison war Trulli derjenige, der in Malaysia den ersten Podiumsplatz für Toyota erreichen konnte, nach einem Schaden am Heckdiffusor war der Traum von einer vorderen Platzierung dieses Jahr aber schnell ausgeträumt. "Ich konnte bei den Temperaturen in Malaysia dieses mal einfach nicht das richtige Setup finden", erzählt er. "Da wir so viele verschiedene Reifenmischungen ausprobieren mussten, hatte ich dafür einfach keine Zeit mehr. Für das Rennen hatten wir aber eine gute Strategie. Es war eine Schande."

Das Fahrverhalten seines Toyota war alles andere als normal und Trulli gibt zu, dass er keine Ahnung hatte, woher das permanente Übersteuern kam. "Das Team hat nichts gesagt, erst als ich an den Boxen vorbei kam, sagten sie mir, dass das Heck beschädigt sei. Witzigerweise hat das Auto dann aber in den letzten fünf Runden, als ich schon aufgegeben hatte, angefangen zu funktionieren, weil ich nicht mehr versucht habe, wirklich schnell zu fahren."

Erst nach dem Rennen hat das Team ihn aufgeklärt, was genau los war. "Im Grunde musste ich früher bremsen, weicher aus den Kurven kommen und ganz allgemein keinen Druck machen. So hat sich dann nicht die ganze Balance nach vorne verlagert und das Heck ist nicht so leicht geworden." Was man von den beiden Grand Prix in Melbourne und Imola realistisch erwarten kann, weiß Trulli noch nicht, nur, dass sie darauf hinarbeiten und weiter Reifen testen und testen und testen.