Nach den Problemen in Bahrain muss es eine Erleichterung gewesen sein, in Malaysia einen Punkt zu erreichen?

Ralf Schumacher: Ja gut, aber wir wussten, dass die Probleme, die wir in Bahrain hatten, bedeuteten, dass das Rennen unser wahres Potential nicht gezeigt hat so haben wir in Malaysia auch viel mehr erwartet. Wir waren in besserer Form, und es war sicherlich gut unser 2006er Punkte-Konto zu eröffnen, aber unsere Ambitionen sind natürlich viel höher als ein achter Platz. Ohne das Motoren-Problem im Qualifying denke ich, dass ich noch viel besser gewesen wäre, deshalb war es schon ein bisschen Pech, auch wenn es ein Schritt nach vorne war.

Was war der große Unterschied von Bahrain nach Malaysia?

Ralf Schumacher: In Bahrain hatte das Auto einfach keinen Grip, aber die Balance war okay, und das ist sehr ungewöhnlich. Wir erwarteten, dass das Wetter in Bahrain heißer sein würde, und die Streckentemperatur ist ein wichtiges Element um sicherzustellen, dass sich die Reifen im richtigen Arbeitsfenster befinden. Die Vorhersage in Bahrain war 46 Grad Streckentemperatur, aber so heiß wurde es nie. Am ersten Tag in Malaysia sahen wir einen klaren Unterschied, und es war viel leichter, die Reifen richtig zum Arbeiten zu bringen, deshalb waren wir da näher dran.

Sind Sie zuversichtlich, was die Reifenentwicklung angeht, wenn man bedenkt, dass Toyota einen anderen Reifenpartner hat?

Ralf Schumacher: Ja, sicher. Das ist eine große Lernkurve denn die Philosophie der verschiedenen Reifenhersteller ist nicht gleich. Aber die Entwicklung den Winter über war bereits ein großer Schritt gegenüber dem, wo wir angefangen haben und Bridgestone hat hier einen guten Job gemacht. Nach Bahrain war es offensichtlich, dass die Reifen eng beieinander waren, wir konnten nur einfach unser Auto mit den Reifen, die wir hatten, zum Funktionieren bringen. Ich denke, das wird noch sehr interessant, je weiter die Saison voranschreitet.

Hatten Sie in Malaysia Reifen, die sowohl auf eine Runde gut waren als auch auf längere Distanz?

Ralf Schumacher: Ja, wir waren recht zufrieden mit dem, was wir hatten, auch wenn die Ingenieure sagen, dass es so aussieht, als ob wir wohl eher mit weicheren Reifen fahren werden, da unser Auto recht sanft mit den Reifen umgeht. Aber in Malaysia waren die Reifen sehr beständig und ich bin im Rennen einige sehr konkurrenzfähige Rundenzeiten gefahren.

Wie sehr hat Sie der Motorschaden im Qualifying behindert?

Ralf Schumacher: Das ist schwer zu sagen, aber so etwas ist nie gut! Ich habe es beim Qualifying in die Top Ten geschafft, aber der Motorschaden kam schon in der zweiten Sitzung, was natürlich bedeutete, dass beim letzten Teil gar nicht antreten konnte.

Es war kein wichtiger Teil des Motors, es war in der Tat nur der Antrieb der Ölpumpe der kaputt ging, aber es bedeutete trotzdem, dass ich von ganz hinten starten musste. Wenn ich im Top Ten Shoot Out hätte fahren können, glaube ich, dass ich recht nah an der Spitze dran gewesen wäre.

Sie sind aber eine recht beeindruckende erste Runde gefahren!

Ralf Schumacher: Ich glaube, ich bin in der ersten Runde von ganz hinten bis auf den 13. Platz nach vorne gefahren, was sehr wichtig war damit ich mir später um einen Punkt kämpfen konnte. Der Pneumatikdruck baute aber schnell ab und das bedeutete, dass das Team mich auf eine Drei-Stopp-Strategie umstellen musste. Ursprünglich hatten wir geplant, nur zwei Mal zu stoppen.

Gegen Ende des Rennens habe Sie zu Jacques Villeneuve aufgeschlossen, aber Sie hatten wohl nie eine Chance, ihn noch zu überholen?

Ralf Schumacher: Nein. Wir fuhren mit ziemlich viel Flügel, was uns im zweiten Sektor der Runde zwar sehr schnell machte, aber nicht so sehr auf der Geraden. Ich war nie in einer Position, ihn anzugreifen und muss mit dem einen Punkt zufrieden sein.

Bei dieser großen Hitze und hohen Luftfeuchtigkeit, stellt Sepang für Sie den größten physischen Test dar?

Ralf Schumacher: Das hängt alles etwas vom Auto ab. Wenn man ein ordentliches Auto hat, dann ist das Rennen angenehm zu fahren, wenn man aber hart arbeiten muss, um das Auto auf der Strecke zu halten, dann spürt man die Hitze natürlich. Der TF106 lässt sich aber recht schön fahren, daher hatte ich keine Probleme.

Wie sehr leidet Toyota darunter, in diesem Jahr kein drittes Auto einsetzen zu dürfen?

Ralf Schumacher: Es ist immer eine Hilfe, ein drittes Auto zu haben, besonders dieses Jahr, da das Motoren- und Reifenreglement die Kilometer, die die Einsatzfahrer am Freitag fahren dürfen, noch weiter beschränkt hat. Ricardo Zonta hat immer einen tollen Job für uns gemacht und wir vermissen es sehr, ihn auch auf der Strecke zu haben. Man hat viel mehr Informationen mit einem dritten Fahrer und die Einsatzautos müssen weniger Runden fahren, aber so ist die Situation nun mal. Die Regeln schreiben vor, dass die besten vier Teams kein drittes Auto einsetzen dürfen und wir wollen ein Top Team sein, also muss müssen wir damit leben.

Was erwarten Sie für das Rennen in Melbourne am 2. April?

Ralf Schumacher: Ich hoffe, wir können wieder auf einem guten Niveau fahren. In Melbourne ist es bisher heißer als erwartet und daher müssen wir bei der Reifenwahl sehr vorsichtig sein. Vor dem Rennen in Australien haben wir in Paul Ricard noch einen wichtigen Reifentest und wir erwarten, dass wir da noch mehr lernen werden. Es sieht so aus, als sollte dies eine sehr enge Saison werden, aber mein Tempo in Sepang war gut, ich bin eine schnellste Runde gefahren, die ebenso schnell war wie die von Jenson Button, der es aufs Podium geschafft hat. Ich hoffe, wir können bald wieder um Podestplätze mitkämpfen.