Die Fanfaren tröten, die Zuschauer jubeln und die Leuchtraketen steigen gen Himmel: Am kommenden Freitag beginnt in Bahrain die 57. Formel 1 Saison.

Hinter den Kulissen zieht wie üblich Bernie Ecclestone die Strippen. Und wenn irgendwo Regeln geändert werden, dann ist garantiert FIA-Präsident Max Mosley dafür verantwortlich. Ebenfalls wieder mit von der Partie sind in diesem Jahr FIA-Rennleiter Charlie Whiting und Technikinspekteur Jo Bauer. Neu im Spiel ist hingegen der permanente Chef-Rennkommissar Tony Scott-Andrews.

So feierten der spätere Weltmeister und sein Team am Nürburgring., Foto: Sutton
So feierten der spätere Weltmeister und sein Team am Nürburgring., Foto: Sutton

Nur wenige Veränderungen gab es über den Jahreswechsel bei den Weltmeistern von Renault. Während die Stammfahrer Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella ihr letztes gemeinsames Jahr in Angriff nehmen, wurde nur der dritte Mann ausgetauscht: Für Franck Montagny übernimmt der Finne Heikki Kovalainen die Rolle des Testfahrers. Wie so viele F1-Angestellte verließen Jonathan Wheatley und Rob Marshall das Team in Richtung Red Bull Racing. Dafür stieß der neue stellvertretende Technische Direktor James Allison von Ferrari zu den Gelb-Blauen. An der Spitze blieb jedoch alles beim Alten: Teamboss Flavio Briatore wird immer noch von den beiden Technischen Direktoren Bob Bell (Chassis in Enstone) sowie Rob White (Motor in Viry-Châtillon) unterstützt. Als Chefdesigner des R26 agiert Tim Densham. In der Elektronikabteilung verrichtet Spezialist Tad Czapski sein Werk und als Aerodynamikchef ist Dino Toso in seinem Element. Die Rolle des Entwicklungschefs und Chefrenningenieurs übernimmt abermals der Langzeitmitarbeiter Pat Symonds. An den Autos von Alonso und Fisichella haben erneut Rod Nelson (Chassis Alonso) und Remi Taffin (Motor Alonso) sowie Alan Permane (Chassis Fisichella) und Fabrice Lom (Motor Fisichella) als Renningenieure das Sagen. Die Abläufe der Motorentruppe an der Strecke koordiniert der erfahrene Franzose Denis Chevrier.

Wie bei Renault setzten sich auch bei McLaren einige Mitarbeiter in Richtung der Red Bull Racing Zentrale in Milton Keynes ab. Dazu zählten: Technikdirektor Adrian Newey, Chefaerodynamiker Peter Prodromou und Anton Stipinovich. Nicholas Tombazis kehrte hingegen nach Maranello zurück. Trotz der vielen Abgänge steht Teamboss Ron Dennis und Geschäftsführer Martin Whitmarsh noch immer eine schlagkräftige Truppe zur Verfügung. Angeführt wird diese von Chefdesigner Mike Coughlan, Engineering-Director Paddy Lowe, Chefdesigner Neil Oatley und dem Technischen Projektleiter Jonathan Neale. Für die Motoren zeichnet Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug verantwortlich. Bei der Fahrerpaarung gab es nur in der zweiten Reihe hinter Kimi Räikkönen und Juan Pablo Montoya eine Veränderung: Statt Alex Wurz testet der DTM-Champion Gary Paffett an der Seite von Pedro de la Rosa. Die Renningenieure für Kimi und Juan Pablo heißen wieder: Mark Slade und Phil Prew.

Ferrari möchte 2006 wieder Topzeiten auf den Monitoren lesen., Foto: Ferrari Press Office
Ferrari möchte 2006 wieder Topzeiten auf den Monitoren lesen., Foto: Ferrari Press Office

Ferrari setzt 2006 weiter auf Stabilität: Abgesehen vom innerbrasilianischen Fahrerwechsel Barrichello gegen Felipe Massa, gab es nur eine Veränderung; die Rückkehr von Nicholas Tombazis. Ansonsten bleibt alles beim Alten: Teamboss Jean Todt kann auf die Dienste von Technikchef Ross Brawn, Chefdesigner Aldo Costa, dem Technischen Berater Rory Byrne, Teammanager Stefano Demenicali, Entwicklungschef Ignazio Lunetta, Aerodynamikchef John Iley, Rennmanager Nigel Stepney und Motorenchef Paolo Martinelli zählen. Die Renningenieure für Michael Schumacher und Felipe Massa sind Chris Dyer und Gabrielle Delli Colli. Als Testfahrer agieren unverändert Luca Badoer und Marc Gené.

Bei Toyota ist in der Rubrik Neuzugänge kein Name zu finden. Dafür verließen auch nur zwei Mitarbeiter das Team: Renningenieur Humphrey Corbett wechselte in die GP2, Logistikmanager Gianfranco Fantuzzi zur Scuderia Toro Rosso. Das Fahrer-Quartett blieb hingegen zusammen: Ralf Schumacher, Jarno Trulli, Ricardo Zonta und Olivier Panis verweilen bei den Weiß-Roten aus Köln-Marsdorf. Als Renningenieure agieren Franceso Nenci bei Ralf Schumacher und Ossi Oikarinen bei Jarno Trulli. Die Rolle des Teamchefs übernimmt auch 2006 der Japaner Tsutomu Tomita. Ihm zur Seite stehen Technikchef Mike Gascoyne, Teammanager Richard Cregan, der Technische Koordinator Noritoshi Arai, Aerodynamichef Nicolo Petrucci, Chefingenieur Dieter Gass, der Leiter der Fahrzeugentwicklung Pascal Vasselon und Motorenchef Luca Marmorini. Über allen schwebt als Präsident von Toyota Motorsport John Howett.

Ein Abschiedsfoto für BMW und Williams., Foto: Sutton
Ein Abschiedsfoto für BMW und Williams., Foto: Sutton

Viel Neues gibt es bei Williams: Das Auto, die Reifen, den Motor - aber auch beim Personal hat sich einiges getan. So zum Beispiel bei den Fahrern: Neben Mark Webber greift in diesem Jahr Nico Rosberg als 2. Stammpilot ins Lenkrad. Und auch die Testfahrer sind neu: Alexander Wurz und Narain Karthikeyan werden den FW28 auf Herz und Nieren überprüfen. Als Renningenieure agieren Tony Ross bei Webber und Xevi Pujolar bei Rosberg. Die Technische Leitung besitzt erneut Technikdirektor Sam Michael, der direkt an die Teambesitzer Sir Frank Williams und Patrick Head berichtet. Neu ist der Chefdesigner Jörg Zander, der zusammen mit Aerodynamikchef Loic Bigois und Motorenchef Alex Hitzinger am Williams-Cosworth-Paket bastelt. Die Rolle von Teammanager Dickie Stanford übernimmt ab dieser Saison der bisherige Testteamchef Tim Newton. Nicht mehr mit von der Partie ist der ehemalige Chefdesigner Gavin Fisher.

In Brackley sind nicht nur einige Mitarbeiter neu, sondern auch der Name und der Besitzer: Seit diesem Jahr schwingt Honda zu 100% das Zepter. Somit ist die neue wichtigste Personalie jene von Honda Racing Präsident Yasuhiro Wada. Als Teamchef agiert weiterhin Nick Fry. Sein Technischer Direktor ist unverändert der Brite Geoffrey Willis. Der einzige nennenswerte Abgang ist der von Chefaerodynamiker Willem Toet. Mit Mariano Alperin-Bruvera und Simon Lacey werden dessen Aufgaben gleich auf mehrere Schultern verteilt. Neben Sportdirektor Gil de Ferran sind auch Teammanager Ron Meadows, Entwicklungschef Leo Ress, Chefdesigner Kevin Taylor und Honda Vizepräsident Otmar Szafnauer noch an Bord. Die Renningenieure sind Andrew Shovlin für Jenson Button und Jock Clear für Rubens Barrichello. Als Testfahrer beschäftigt Honda gleich eine ganze Armada an Jungtalenten: Anthony Davidson, Danilo Dirano, James Rossiter, Alan van der Merwe und Adam Carroll.

2006 dürfen die RBR-Mannen nicht mehr am Zaun jubeln., Foto: Red Bull Racing
2006 dürfen die RBR-Mannen nicht mehr am Zaun jubeln., Foto: Red Bull Racing

Kaum ein Team hat in den letzten Monaten so auf dem Transfermarkt zugeschlagen wie Red Bull Racing. Hier die Liste der Neuzugänge im Schnelldurchlauf: Adrian Newey (Chief Technical Officer), Robert Doornbos (Testfahrer), Peter Prodromou (Chefaerodynamiker), Anton Stipinovich (Entwicklungsingenieur), Rob Marshall (Chefdesigner), Jonathan Wheatley (Teammanager), Mark Hutcheson (Renningenieur Coulthard), Ciaron Pilbeam (Renningenieur Klien), Guillaume Rocquelin (Testingenieur), Kenny Handkammer (Chefmechaniker). Gehen musste nur der bisherige Teammanager David Stubbs. Ansonsten noch im Boot: Teamchef Christian Horner, Technikdirektor Mark Smith, Aerodynamikchef Ben Agathangelou und natürlich Teambesitzer Dietrich Mateschitz. Angesichts dieser Ansammlung an Spitzenleuten, kann es sich RBR sogar leisten seinen bisherigen Technical Operations Director Günther Steiner intern zum neuen NASCAR Team zu verschieben.

In den Reihen von BMW Sauber gab es sogar noch mehr Neuzugänge als bei Red Bull: Über 100 neue Mitarbeiter sollen bis zum Jahresende in Hinwil oder München ihren Job aufnehmen. Große Namen sucht man allerdings vergeblich. Einzig der neue Aerodynamikchef Willem Toet sticht hervor. Er wird an der Seite von Seamus Mullarkey an der Aerodynamik des F1.06 feilen. Einen Chefdesigner beschäftigt die Truppe von Motorsportdirektor Mario Theissen weiterhin nicht. Stattdessen übernimmt Technikchef Willy Rampf diesen Posten in Personalunion. Auch im vereinigten Team noch mit von der Partie sind Teammanager Beat Zehnder, Chefingenieur Mike Crack und Motorenchef Heinz Paschen. Und dann wären da noch drei relativ wichtige Herren: Nick Heidfeld, Jacques Villeneuve und Robert Kubica. Ihre Jobbeschreibung weist den Begriff Fahrer aus. Als Renningenieure arbeiten Andy Borme am Auto von Nick Heidfeld und Giampaolo Dall'Ara am Boliden von Jacques Villeneuve. Zumindest als Berater und Sponsorenbetreuer ist auch Teamgründer Peter Sauber noch involviert.

Adios Jordan: Willkommen MF1 Racing!, Foto: Sutton
Adios Jordan: Willkommen MF1 Racing!, Foto: Sutton

Das Jordan Team ist nun endgültig Geschichte. Seit diesem Jahr gibt es nur noch Alex Shnaiders MF1 Racing Team. Der Teamchef ist und bleibt der frühere Zahnarzt Colin Kolles. Ihm zur Seite stehen Sportdirektor Adrian Burgess und Sporting Relations Manager Johnny Herbert. Neu auf dem Posten des Technischen Direktors ist der langjährige Jordan-Techniker James Key. Für den M16 zeichnet Chefdesigner John McQuilliam verantwortlich. Am Fahrerteam hat sich einiges geändert: Bis auf Tiago Monteiro sind alle Piloten neu im Team. Das zweite Stammcockpit erhielt der Niederländer Christijan Albers. Das Test-Quartett besteht aus Roman Rusinov, Markus Winkelhock, Adrian Sutil und Giorgio Mondini. Die Renningenieure für die Stammpiloten heißen Bradley Joyce (Monteiro) und Jody Eggington (Albers)

Gerhard Berger. So einfach lässt sich der bekannteste Neuzugang der Scuderia Toro Rosso benennen. Als neuer 50%-Teilhaber des Rennstalls möchte sich der Österreicher aber nicht zu sehr in die Arbeit von Teamchef Franz Tost einmischen. Das Fahrertrio entstammt direkt aus dem Red Bull Juniorkader: Tonio Liuzzi, Scott Speed und Neel Jani werden seit geraumer Zeit von den roten Bullen unterstützt. Die Renningenieure sind Riccardo Adami (Liuzzi) und Graziano Michelaccie (Speed). An der Technikfront schwingt Technikdirektor Gabriele Tredozi das Zepter. Für den STR1 zeichnen die ehemaligen RBR-Designer Rob Taylor und Ben Butler verantwortlich. An der Aerodynamik feilte Matteo Frolino.

Der halbe Paddock feiert unter dem Siegerpodest., Foto: Sutton
Der halbe Paddock feiert unter dem Siegerpodest., Foto: Sutton

Obwohl Super Aguri erst in letzter Minute in die F1 eingestiegen ist, hat Teamboss Aguri Suzuki bereits eine schlagkräftige Truppe zusammengeschnürt. Angeführt wird sie von Geschäftsführer Daniele Audetto. Als Technikchef agiert Mark Preston, dem als Chefdesigner Peter McCool und als Aerodynamikchef Ben Wood zur Seite stehen. Die Rolle des Teammanagers übernimmt Mick Ainsley-Cowlinshaw, die des Chefrenningenieurs Graham Taylor. Die Betreuung der beiden SA05-Boliden unterliegt Takuma Satos Renningenieur Gerry Hughes sowie Yuji Ides Renningenieur Antonio Cuquerella.

Und dann wäre da noch das Team von motorsport-magazin.com: Auch Ihr Lieblings-Motorsportportal hat sich in den vergangenen Monaten in Vorbereitung auf die neue F1-Saison verstärkt. Neben den bisherigen F1-Redakteuren Michael Noir Trawniczek, Christoph Jordan und Daniel Grosvarlet schickt die Truppe von Chefredakteur Stephan Heublein in diesem Jahr auch die Neuzugänge Petra Wiesmayer, Karin Sturm und Juha Päätalo auf die Jagd nach exklusiven News, Interviews und Hintergrundberichten. Ebenfalls wieder mit von der Partie sind die motorsport-magazin.com-Kolumnisten Andi Gröbl, Sven Heidfeld, Mark Sutton und Bas Leinders. Wie im vergangenen Jahr setzt die adrivo Sportpresse GmbH unter der Leitung der beiden Geschäftsführer Manuel Sperl und Mike Wiedel auf die spektakulären und stimmungsvollen Bilder von Sutton Motorsport Images. Freuen Sie sich also auf die anstehende Formel 1 Saison und die Überraschungen, die wir noch für Sie geplant haben...