Laut dem Kölner Express, der sich wiederum auf eine finnische Tageszeitung beruft, soll Kimi Räikkönen seinen Arbeitgeber McLaren-Mercedes "brüskiert" haben, indem er eine Vertragsverlängerung mit den Silberpfeilen abgelehnt habe. Es soll sich um einen Dreijahresvertrag gehandelt haben - mit 20 Millionen Euro Jahresgehalt.

In dem Bericht wird Mercedes-Sportchef Norbert Haug zitiert - mit dem Hinweis, dass dessen Aussagen bestätigen würden, wie brüskiert Mercedes sei: "Kimi hätte schon im letzten Jahr unterschreiben können. Wir werden im Laufe der Saison entscheiden, in welcher Besetzung wir 2007 antreten." In dem Bericht heißt es auch, dass somit der schon seit Jahrtausenden kolportierte Wechsel von Räikkönen zur Scuderia Ferrari "immer konkreter" werde. Außerdem schreiben die Kollegen: "Irre! 60 Millionen für einen, der im WM-Kampf scheiterte..." Und schließlich: "Hat dieser Finne einen an der Mütze?" Die anderen Finnen, die erwähnte finnische Tageszeitung, wissen Bescheid: "Kimis Ehe mit Ferrari ist fix!"

Alles halb so wild, fühlt man sich genötigt zu sagen. Denn: Warum sollte Räikkönen, oder auch Michael Schumacher, ausgerechnet jetzt eine Entscheidung über die nächsten drei Jahre seiner Karriere fällen? Jetzt, drei Wochen vor Saisonstart. Wo man schon in nur sechs Wochen zumindest um einiges mehr wissen wird in punkto Kräfteverhältnis. Denn in Wahrheit wollen die Herren Räikkönen und Alonso und wie sie alle heißen doch nur eines: Weltmeister werden! Die ersten Saisonrennen werden da bereits einiges verraten - mehr jedenfalls, als es die Tests tun. Und da war McLaren bislang nicht wirklich dominant, Ferrari jedoch auch nicht. Zudem dreht sich der Markt bekanntlich rund um Michael Schumacher - so lange er keine Entscheidung trifft, wird wohl auch Räikkönen zuwarten. Es sei denn, er möchte "Schumis neuer Barrichello" werden, wie eine andere deutsche Tageszeitung den aktuellen Teamkollegen des Siebenfachweltmeisters, Felipe Massa, wenig liebevoll bezeichnet hat.