Manche mögen Casting-Shows als Verbrechen an der Musik bezeichnen und möglicherweise gibt es auch Menschen, die keine CD der "Spice Girls" hören wollen und auch keine von Victoria Beckham und schon gar keine von einem dieser unzähligen lokalen Casting-Show-Stars. Dennoch kennt jeder die "Spice Girls", kennt jeder David und Victoria Beckham und wer die Casting-Show "American Idol" und ihre vielen Landesableger nicht kennt, muss ein rundum glücklicher Mensch sein. Für all das ist die Firma "19 Entertainment" und ihr Boss Simon Fuller verantwortlich - er hat sie alle verkauft.

Mit der Formel 1 hat das insofern zu tun, als dass Honda mit "19 Entertainment" einen Fünfjahresvertrag abgeschlossen hat. Das Ziel ist nahe liegend: Rubens Barrichello und Jenson Button sollen eine CD aufnehmen. Nein, natürlich nicht - aber das Image der Honda-Jungs soll kräftig aufpoliert werden. Die ersten Ideen des Entertainment-Profis wird man aber nicht vor dem nächsten Jahr zu Gesicht bekommen (vielleicht doch eine CD?).

Wie auch immer - Honda-Teamchef Nick Fry sieht das alles aus der Sicht des Wettbewerbs, denn auch Quoten sind messbare Zahlenwerte: "Der Wettkampf um ein Publikum besteht nicht nur innerhalb des Motorsports - die Konkurrenz kommt auch von den 'Desperate Housewives' und dem Chelsea Fußballklub."

Bernie Ecclestone kann sich da nur freuen: "Das ist genau die Richtung, welche die Teams einschlagen sollten, um den Unterhaltungswert und den sportlichen Reiz der Formel 1 zu vergrößern."