Im Zuge der unzähligen Regeländerungen der vergangenen Jahre wurde Max Mosley, Bernie Ecclestone und der FIA ein Satz immer und immer wieder entgegen gerufen: Denkt doch einmal an die Fans!

Geschehen ist in dieser Hinsicht nicht viel. Das Qualifying wird weiterhin im Jahrestakt geändert, die Regeln sind nicht viel verständlicher geworden und Überholmanöver bleiben weiterhin Mangelware.

Doch jetzt kamen selbst Bernie Ecclestone die Zuschauer in den Sinn. "Es ist völlig irre, dass Teams ihre Autos 60 Kilogramm unter dem vorgeschriebenen Mindestgewicht bauen und dann wahnsinniges Geld für Materialien ausgeben, um wieder auf's Mindestgewicht zu kommen", zeigte die weißhaarige F1-Eminenz eines der Kostenprobleme auf.

Aber erst danach kam der entscheidende Satz: "Das interessiert keinen Fan an der Strecke oder vor dem Bildschirm." Da hat Bernie Recht. "Erzählen Sie doch mal einem Besucher auf der Haupttribüne, dass jedes Auto, das er gerade vor sich sieht, circa 10 Millionen Euro kostet. Er würde es Ihnen nicht nur nicht glauben - es wird ihm auch noch völlig egal sein. Die Leute wollen gute, spannende Rennen sehen. Egal was die Autos kosten."

Entsprechend schlägt nun auch Bernie den Mosley'schen Kostensparpfad ein: "Im Moment muss man ungefähr 200 Millionen Euro im Jahr ausgeben, um konkurrenzfähig zu sein", verriet er den Kollegen der Sport Bild. "Ich will dahin kommen, dass es nur noch 50 Millionen sind."

"Es ist doch verrückt, dass Formel 1 Teams mittlerweile 1.000 Angestellte haben. Designer, Designer-Assistenten, Assistenten von Assistenten und so weiter", zeigte Ecclestone einen der Einsparpunkte auf. "Völlig verrückt."

"Wir wollen nicht verhindern, dass Leute ihr Geld ausgeben. Wir wollen nur, dass sie es für die absolut notwendigen Dinge tun. Warum soll ein Motor in Zukunft nicht vier Rennen halten?", gibt er ein Beispiel für weiteres Kosteneinsparpotenzial. "Interessiert es die Leute, dass die Teams die Innereien des Getriebes nach 400 Kilometern wegschmeißen und durch neue ersetzen? Nein!"

Was Bernie nicht erwähnt: Nicht nur die Teams geben Unmengen an Geld aus, um alle 14 Tage im Kreis zu fahren. Auch die Fans an der Rennstrecke müssen ihr Sparschwein plündern, um überhaupt in den Genuss der 'Rennen' zu kommen. Vielleicht sollte nicht nur bei den Teams gespart werden, sondern auch bei Bernies jährlich um 10 Prozent ansteigenden Austragungsgebühren, die so viele Veranstalter an den Rand des Ruins und die Ticketpreise in Schwindel erregende Höhen getrieben haben.