Nach Wochen des Zitterns und Wartens beendete die FIA am Donnerstagabend die Warteschleife des Super Aguri F1 Teams: Die Mannschaft des Ex-F1-Piloten Aguri Suzuki darf in der kommenden Saison als 11. Rennstall an den Start gehen.

Nötig waren dazu nach der verspäteten Überweisung der 48 Millionen US-Dollar Kaution an die FIA die Genehmigung des Weltverbandes sowie die Zustimmung aller zehn aktiven F1-Teams. Diese konnte sich Suzuki bereits im letzten Jahr sichern, wofür er den Teamchef-Kollegen auch heute noch sehr dankbar ist.

"Ich bin für die Unterstützung die wir von allen anderen F1-Teams erhalten haben äußerst dankbar und freue mich darauf sie alle bald zu treffen", erklärte Aguri. "Unser Team gibt sein Bestes um sicher zu stellen, dass wir in Bahrain dabei sein können und ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen werden."

Das Super Aguri F1 Team hat sich in die alten Arrows-Hallen in Leafield eingemietet, wo es derzeit daran arbeitet vier Arrows A23 Chassis an das 2006er Reglement anzupassen und die neuen Honda V8-Triebwerke einzupassen. Die A23-Autos hat Suzuki von Ex-Minardi-Besitzer und Rennfreak Paul Stoddart erworben.

Gleichzeitig arbeitet das Team unter der Leitung von Chief Technical Officer Mark Preston an der Fertigstellung des neuen SA106, der eine vollständige Eigenkonstruktion sein und im Laufe der Saison zum Einsatz kommen soll.

"Natürlich erwarten wir nicht sofort vorne mitmischen zu können", gestand Geschäftsführer Daniele Audetto bereits im letzten Monat ein. "Wir werden die ersten Rennen als Training für das Team ansehen."

Während man bei Bridgestone zur Lösung der Reifenfrage angeklopft hat, darf man vom Motorenpartner Honda keine besondere Unterstützung erwarten. "Die Teams haben den gleichen Motor, aber momentan konzentrieren wir uns darauf das Bestmögliche für unser Team zu erreichen und dabei dürfen wir uns nicht sehr stark ablenken lassen", betonte Honda-Teamboss Nick Fry am Mittwoch.

Ohnehin sieht der 64-ache GP-Starter Suzuki seine Truppe nicht als Honda B-Team: "Wir sind ein japanisches Team. Das ist sehr wichtig", erklärte er auf einer Pressekonferenz im November. "Wir sind kein Honda B-Team. Unser Ziel ist es die aufgehende Sonne über dem Podium aufgehen zu lassen."

Sprich: die japanische Nationalflagge auf das Podest zurückzubringen. Während Suzuki der erste Japaner war, dem dieses Kunststück gelungen ist, war sein möglicher Nummer 1 Fahrer der letzte, dem es geglückt ist: Takuma Sato stand bislang als letzter Japaner bei einem F1-Rennen auf dem Podium.

Neben Sato werden dessen Landsleute Yuji Ide sowie Yakon Yamamoto als Anwärter auf das zweite Cockpit gehandelt. Auch der Name Anthony Davidson taucht immer wieder in der Gerüchteküche auf. Allerdings möchte Honda den Briten als Freitagstester behalten.

Das letzte neue F1-Team debütierte übrigens im Jahr 2002 und kam ebenfalls aus Japan: Es war Honda-Erzrivale Toyota. Die Weiß-Roten hatten jedoch noch nie finanzielle Probleme und leisteten sich sogar den Luxus ein komplettes Testjahr einzulegen, bevor sie ihr F1-Debüt gaben.