"Es war eine unglaubliche Erfahrung", schwärmte MotoGP-Star Max Biaggi nach seinem Formel 1-Test. Der zurzeit vertragslose vierfache Motorrad-Weltmeister drehte in Silverstone "neun problemlose Runden", wie es in einer MF1 Racing-Aussendung heißt. Das Wetter war typisch britisch, es regnete. Biaggi steuerte den Vorjahrs-Jordan mit dem Toyota-Achtzylindermotor.

"Wegen dem Wetter war es ziemlich schwierig und es gab einen haarigen Moment, als ich zu früh aufs Gaspedal stieg - der Speed und die Power haben mich schwer beeindruckt", gab Max Biaggi nach seiner Ausfahrt zu Protokoll. Nach einer Installationsrunde drehte der 34jährige drei Runden am Stück, danach durfte er mit neuen Reifen fünf Runden abspulen.

"Der Wagen ist ein großes Spielzeug, das ist wie ein großes Gokart", versuchte Biaggi das Fahrgefühl eines Formel 1-Boliden zu beschreiben. "Ich bin heute in keiner Weise ans Limit gelangt, aber ich war schnell genug, um einschätzen zu können, welcher Level an Performance mit einem solchen Fahrzeug erreicht werden kann."

Einen Vergleich zwischen der MotoGP-Klasse und der Formel 1 könne man nicht wirklich anstellen, gab Biaggi zu. Der Italiener erklärte: "Ich liebe beides. Man kann das nicht vergleichen. Denn auf einem Motorrad bin ich frei - es ist so, als würde ich auf dem Motorrad tanzen, um es zum Laufen zu bringen. In einem Formel 1-Auto bist du ganz fest angezurrt, was eine seltsames Gefühl für mich war."

Max Biaggi hat keine weiteren Tests mit MF1 Racing eingeplant, aber: "Ich würde liebend gerne einen weiteren Test absolvieren, vornehmlich bei Trockenheit." Was einen Wechsel in die Formel 1 anbelangt, erklärte Biaggi gegenüber Reuters, dass er sich "nicht in einem Wettbewerb mit MotoGP-Champion Valentino Rossi" sehe - der bekanntlich ebenfalls mit der Königsklasse liebäugelt und mehrmals einen Ferrari getestet hat. Um an einen solchen Wechsel überhaupt zu denken, sei es "noch zu früh", sagte Biaggi. Er wolle sich jedoch "keine Tür zustoßen", fügte er hinzu.