Im letzten Jahr konnten sich neun Formel 1-Teams außer Ferrari auf ein Testlimit von 30 Tagen pro Saison einigen - doch für 2006 sieht alles danach aus, dass wieder unlimitiert die Millionen "vertestet" werden. Denn einige Teams wollen diesmal nur dann einem neuen Abkommen zustimmen, wenn auch Ferrari bei der freiwilligen Testreduktion dabei ist.

Ein Ferrari-Sprecher erklärte gegenüber Autosport, dass man sehr wohl bereit sei, einer freiwilligen Testbeschränkung zuzustimmen - allerdings wolle man keine Beschränkung auf 30 Tage, sondern eine Beschränkung auf eine gewisse Kilometeranzahl. Der Grund: "Wir glauben, dass eine Kilometerbeschränkung der effektivere Weg ist, die Kosten zu reduzieren." Hinzu kommt, dass Ferrari die eigene Strecke in Fiorano nützen möchte, bei einer Kilometerbeschränkung könnte man die Kilometeranzahl auf kleine Portionen aufteilen und somit die eigene Teststrecke optimal nützen. Der Ferrari-Sprecher sagt dazu: "Wir haben dreißig Jahre lang schwer investiert in Fiorano und das soll nicht umsonst gewesen sein."

Publikumsverhöhnung

Und weil die einen eine Tages- und die anderen eine Kilometer-Beschränkung haben wollen, wird es aller Wahrscheinlichkeit nach gar keine Test-Beschränkung geben. Dafür wird wieder sehr viel Geld in das Testen gesteckt. Es werden wieder hunderte Kilometer gefahren werden, um dann an den GP-Freitagen, wenn die Fans vor Ort sind, an der Box zu stehen - denn dann muss ja möglichst wenig gefahren werden, müssen die Motoren geschont werden, weil die FIA mit den Haltbarkeitsmotoren den armen Teams beim Sparen helfen will.

Apropos arme Teams: Bahrain hat eingeladen, im Februar Tests abzuhalten. Ab dem 13. Februar werden dort mindestens Ferrari, Honda und die Scuderia Toro Rosso ihre Testrunden drehen. Dies zeigt auch sehr gut, dass sich die F1-Teams zu keinerlei Testlimits mehr verpflichtet fühlen, denn bislang hat man auf Testfahrten außerhalb Europas verzichtet, um die hohen Transport- und Logistikkosten einzusparen.

Das Sparen hat also - zumindest beim Testen - ein Ende gefunden. Die Formel 1 könnte vor der teuersten Test-Saison seit langem stehen. Dem gegenüber stehen die Sparmaßnahmen von Max Mosley und seiner FIA, die dagegen geradezu lächerlich wirken. Das Lachen jedoch bleibt deshalb ein bisschen im Halse stecken, weil wieder einmal das Publikum verhöhnt wird, das an den GP-Tagen den Protagonisten beim Datenstudieren zuschauen darf. Vielleicht sollte man die nötige Konsequenz ziehen und einfach nur noch Testfahrten besuchen?