Während die aufgeregte Medienmaschine im Süden Europas darauf wartete, dass endlich die Hülle vom neuen BMW Sauber F1.06 gezogen wird, konnte der vierfache Motorrad-Weltmeister der 250 ccm-Klasse, Max Biaggi, im Norden des Kontinents in aller Ruhe einen geheimen Formel 1-Test absolvieren. Einem Bericht von SpeedTV zufolge hat der zurzeit vertragslose MotoGP-Pilot am Dienstag in Silverstone einen MF1-Toyota getestet.

Max Biaggi soll auch heute Mittwoch und morgen Donnerstag für das russische MF1 Racing-Team seine Kreise um den Silverstone-Circuit ziehen. Neben dem 42fachen-Motorradsieger testet natürlich auch der holländische Stammpilot Christijan Albers. Ob auch Tiago Monteiro ins Testgeschehen eingreifen wird, ist unklar. MF1 Racing hat den Portugiesen noch immer nicht als zweiten Stammfahrer bestätigt - auf der Website des Rennstalls scheint lediglich Albers als Fahrer auf. Möglicherweise will sich Teamchef Dr. Colin Kolles eine Option offen halten.

Vielleicht auch deshalb heißt es in dem vorliegenden Bericht, dass Max Biaggi ein Kandidat für das zweite Stammcockpit sein könnte, falls er schnell genug sei und einen solchen Wechsel auch wirklich wagen wolle. Zudem hätten Freunde des Italieners berichtet, dass er wegen des Tests "sehr nervös" gewesen sei und diesen "sehr ernst genommen" habe. Biaggi selbst hat auf seiner Homepage kryptisch angekündigt, "vielleicht etwas völlig anderes riskieren" zu wollen.

In der MotoGP-Serie hat sich Max Biaggi nach langen Verhandlungen mit Honda überworfen und steht nun ohne Arbeitgeber da. Doch mittlerweile soll er auch ein Angebot für die Superbike-WM auf dem Tisch liegen haben. Entgegen anders lautenden Meldungen hat er jedoch noch nicht bei Alstare Suzuki unterschrieben. Anscheinend denkt Max Biaggi ernsthaft darüber nach, jenen Wechsel auf vier Räder zu wagen, den die Medienwelt am ehesten von seinem Widersacher und Bezwinger der letzten Saison, Valentino Rossi, erwartet hat. Die Formel 1 wäre dann jedenfalls um einen Max reicher.