Seit Imola besitzt McLaren Mercedes das beste Paket in der Formel 1 Welt. Dies einzugestehen dafür waren sich noch nicht einmal Fernando Alonso und Flavio Briatore zu schade. Doch nachdem der Spanier bereits den Fahrertitel eingefahren hat, sorgte er beim Saisonfinale noch einmal für Jubel bei seinem Team: Mit einem überlegenen Sieg sicherte er Renault den Konstrukteurstitel.

"Nur vier Jahre nach dem Debüt des Teams beide Titel gewonnen zu haben ist eine riesige Befriedigung", jubilierte Teamboss Flavio Briatore, der sein Team einfach nur als "Dream Team" bezeichnet. "Wir haben etwas Außergewöhnliches geschafft."

Da ist es kein Wunder, dass auch RenaultF1-Präsident Patrick Faure vor Begeisterung nur so sprudelte: "Das war ein perfektes Wochenende: Niemand konnte mit Renault mithalten und keiner konnte uns am Sieg hindern." Für Chefrenningenieur Pat Symonds also genau die perfekte Abrundung einer perfekten Saison: "Die Konstrukteursweltmeisterschaft mit einem dominanten Sieg zu gewinnen ist ein unglaublicher Weg die Saison abzurunden."

Dabei musste Fernando Alonso in Shanghai noch nicht einmal alles geben. "Wir haben nur im Qualifying unser ganzes Potenzial gezeigt", gestand er ein. "Das Rennen selbst war relativ einfach. Wir reizten den Motor nur im ersten Renndrittel voll aus und nachdem wir gesehen hatten, dass wir schneller als alle anderen sind, gingen wir etwas konservativer zur Sache. Es war ehrlich gesagt das einfachste Rennen des Jahres und fast wie bei den ersten Saisonrennen als wir einen Vorteil hatten."

Kein silberner Tag

McLaren Mercedes hatte unterdessen den Performance-Vorteil der letzten Wochen verloren. "Das war heute nicht unser Tag und der zweite Platz ist das Beste, was wir erreichen konnten", gestand Kimi Räikkönen nuschelnderweise ein. "Es war aber nicht genug um den Titel zu holen. Das Auto war zu Beginn einfach nicht schnell genug und als es gegen Ende in Fahrt kam, war es zu spät. Renault war für uns heute einfach zu schnell. Wir haben alles gegeben, aber es hat nicht gereicht."

Für Juan Pablo Montoya reichte es aufgrund eines Motorschadens noch nicht einmal bis ins Ziel, weswegen er sich einen besseren Weg die Saison zu beenden hätte vorstellen können.

"Das war nicht das Ergebnis, mit dem wir die Saison beenden wollten", stimmte Teamboss Ron Dennis zu. "Aber so ist der Motorsport eben. Heute lief einfach alles gegen uns."

Trotz des "frustrierenden" Saisonendes ohne Titelgewinn verweist der Erfoglsverwöhnte Brite auf die 18 Podestplätze und 10 Siege seiner Truppe. "Der Kernpunkt des Saisonfazits ist, dass wir in den ersten vier Rennen zu wenige Punkte gemacht haben", versuchte Norbert Haug den verlorenen Titelkampf zu erklären. "Wir haben nicht alle Probleme so gelöst wie wir uns das vorgestellt haben, sonst wäre bei den Titelkämpfen mehr drin gewesen."