Am letzten Sonntag hat Kimi Räikkönen beim letzten Europa-Rennen der Saison den 1. Matchball von Fernando Alonso abgewehrt. Die zweite Chance zum vorzeitigen Titelgewinn erhält der Spanier nun in anderthalb Wochen in Brasilien. Dort wo bislang noch nie ein Champion gekrönt wurde.
Der Große Preis von Brasilien in Interlagos könnte also für die Renault-Marketingabteilung eine großartige Gelegenheit werden. Die F1 hat in der Vergangenheit schon Titelentscheidungen in Asien, Afrika, Ozeanien und Nordamerika gesehen. Aber noch nie wurde ein Titelkampf in Südamerika entschieden.
Im letzten Jahr kam der F1-Tross zum Saisonfinale nach Sao Paulo. Allerdings waren Michael Schumacher und Ferrari zu diesem Zeitpunkt bereits seit geraumer Zeit zum wiederholten Male gekrönt worden.
Von den bisherigen 55 WM-Titeln wurden bisher 28 in elf verschiedenen europäischen Ländern entschieden: Italien, Spanien, die Schweiz, die Niederlande, Deutschland, Österreich, Portugal, England, Ungarn, Frankreich und Belgien sahen schon mindestens eine Titelentscheidung.
In Asien fielen unterdessen auf drei verschiedenen japanischen Strecken in Suzuka, Fuji und Aida WM-Entscheidungen. Und auch Nordamerika erlebten die USA, Kanada und Mexiko zehn Mal die Krönung eines neuen F1-Weltmeisters.
Die fünf ausstehenden WM-Titel wurden in Südafrika und Marokko (drei) sowie in Ozeanien auf dem australischen Straßenkurs von Adelaide (zwei) vergeben.
In diesem Jahr könnte der WM-Pokal nun zum ersten Mal in Brasilien und damit in Südamerika einen neuen Eigentümer bekommen. Damit dies auch so kommt, muss der WM-Leader Fernando Alonso in Interlagos 'nur' einen dritten Platz nach Hause fahren. Das würde ihm schon zu seinem ersten Titelgewinn reichen. Nicht nur das: Der Spanier wäre damit der jüngste F1-Weltmeister aller Zeiten.
Entsprechend groß ist in Brasilien das Interesse am drittletzten Saisonlauf dieses Jahres. Während in Europa die Zuschauerzahlen zuletzt rückläufig waren, sind für den Brasilien GP nur noch 6.500 der insgesamt 70.000 Tickets zu haben. Und die Nachfrage steigt von Tag zu Tag.
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