"Die Formel 1 ist verrückt." So viel steht für Peter Sauber fest. "Schauen wir uns den Jerez-Test im Juli an. Da ist B·A·R-Honda mit neun Trucks und 135 Leuten angereist. Und das war nur ihr Testteam. Das ist verrückt."

Aber nicht nur das: "Sie haben auch zur gleichen Zeit ein Testteam nach Monza und eines nach Silverstone geschickt, da sie nicht wussten wie das Wetter sein würde. Sie wussten aber ganz genau, dass sie nur auf einer Strecke testen dürfen. Das ist verrückt."

Und das Verrückte nimmt kein Ende. Schon in dieser Woche möchten Toyota und British American Racing im Rahmen der Testfahrten in Monza ihr Testengagement genauso fortsetzen und erneut mit mehr als den erlaubten zwei Autos aufkreuzen.

Toyota testete bei den von Peter Sauber besagten Jerez-Tests mit drei und B·A·R sogar mit vier Autos. Allerdings müssen sowohl wir als auch die Rivalen wie Peter Sauber fairer Weise hinzufügen: "Es waren jeweils nur zwei Autos gleichzeitig auf der Strecke."

Das haben die neun Teams außer Ferrari vor Saisonbeginn in ihrer freiwilligen Testbeschränkung festgelegt. Sie dürfen maximal 30 Testtage während der Saison abspulen und dabei zeitgleich höchstens zwei Autos auf ein und derselben Strecke einsetzen.

In Monza werden Toyota und B·A·R dennoch auf das von ihren Konkurrenten schon in Jerez mit Argusaugen beobachtete Konzept mit mehreren Boliden setzen. Für die Japaner werden Ralf Schumacher und Ricardo Zonta am 2005er Programm arbeiten und Olivier Panis das neue V8-Projekt vorantreiben. Bei der Mannschaft von Nick Fry werden die beiden Stammfahrer Jenson Button und Takuma Sato von Adam Carroll unterstützt. Natürlich nicht gleichzeitig, sondern schön brav nacheinander. Peter Sauber würde sagen: 'Das ist verrückt'.

Ob ihnen dies einen Vorteil einbringen wird, lässt sich unterdessen noch nicht absehen. Schließlich testet Ferrari schon die gesamte Saison ohne jegliche Einschränkungen und waren die Italiener auch in der Sommerpause als einziges Team aktiv. Einen Vorteil hat es ihnen in der Türkei aber nicht gebracht. Die Formel 1 ist eben verrückt.