Wie schon in Bahrain und Shanghai im Vorjahr begibt sich die Formel 1 in der kommenden Woche abermals auf Neuland. Auf dem Istanbul Park Circuit wird der erste Grand Prix der Türkei abgehalten. Wieder hat Hermann Tilke die Strecke entworfen, sie unterschiedet sich jedoch ein wenig von den anderen Tilke-Strecken, soll eine Mischung aus den Rennstrecken in Belgien, Brasilien und Ungarn darstellen und ist mit Steigungen bis zu acht Prozent eine waschechte Berg- und Tal-Bahn. Es gibt drei längere gerade Stücke, die längste Gerade ist 710 Meter lang, die Strecke ist zudem bis zu 21,5 Meter breit.

Für die Reifenhersteller ist eine neue Rennstrecke eine besondere Herausforderung - Michelin-Motorsportdirektor Pierre Dupasquier erklärt: "Wir haben uns auf diesen Grand Prix mit exakt den gleichen Methoden vorbereitet, wie wir dies in den Fällen Bahrain und Shanghai getan haben. In erster Instanz statten unsere Techniker der Strecke einen Besuch ab, währenddem sie sich der Analyse des Streckenbelags widmen. In zweiter Instanz werden dann diese Informationen mit den Simulationen, die wir mit unseren Teams anstellen, korreliert."

Die Analyse des Gummigiganten hat ergeben: "Die Strecke weist einen dichten Belag auf, mit großen Steinen, welche die Strecke beinahe schwarz einfärbt. Am Beginn des Rennwochenendes werden die Autos auf purem Asphalt fahren, die Bedingungen werden sich mit jeder Runde verbessern. Man kann die Situation mit Barcelona und Montreal vergleichen, wo wir früher in der Saison einen komplett neuen Belag vorfanden."

Laut den Simulationen sollen die Durchschnittsgeschwindigkeiten auf dem Istanbul Circuit relativ gering sein. Für den rund 5, 378 Kilometer langen Kurs wurden Rundenzeiten von 1:26 Minuten vorgerechnet. Dupasquier: "Wenn wir auf einer neuen Rennstrecke fahren, nehmen wir lieber Reifen mit einem größeren Operationsfenster mit, um das Risiko eines Fehlers zu minimieren."

Eines wesentliche Rolle spielt natürlich das Wetter. In Istanbul könnte es äußerst heiße Bedingungen geben. Dupasquier: "Wenn die Sonne beispielsweise auf den dunklen Asphalt brennt, wird dieser die Hitze besonders gut aufnehmen und das kann die Asphalttemperaturen empfindlich in die Höhe treiben."

Die Türkei ist für den französischen Gummigiganten ein Absatz-Markt mit Zukunft und großer Bedeutung. Mit dem Slogan "Michelin - a better way forward" möchte man den Markt erobern.