Nach der Bestzeit im 1. Freien Training der Formel 1 in Australien erhöhte Mercedes am Freitag nochmals das Tempo. Lewis Hamilton markierte auch im zweiten Training die Bestzeit. Teamkollege Valtteri Bottas landete knapp dahinter. Das Weltmeister-Team deklassierte am Nachmittag die Konkurrenz von Red Bull und Ferrari. Sebastian Vettel und Charles Leclerc mit großem Rückstand.

Die Platzierungen: Hamiltons zweite Trainingsbestzeit des Jahres mutete auf dem Zeitenmonitor fast wie eine kleine Machtdemonstration der Silberpfeile an. Mit 1:22.600 Minuten war der Brite eine ganze Sekunde schneller als am Vormittag, fuhr seine Zeit erneut auf der weichsten Reifenmischung. Bottas landete mit einer halben Zehntelsekunde Rückstand knapp dahinter.

War die Konkurrenz im FP1 noch bis auf eine Zehntel an Mercedes dran, klaffte am Nachmittag eine gigantische Lücke zu Platz drei. Max Verstappen fuhr im Red Bull erst in den Schlussminuten seinen Qualifying-Run, büßte auf dem Soft-Reifen jedoch acht Zehntel ein. Gasly machte fast zeitgleich den Formationsflug des Teams perfekt.

Sebastian Vettel fuhr als schnellster Ferrari-Pilot die fünftschnellste Zeit, wobei er auf dem Soft-Reifen nur minimal langsamer als das Red-Bull-Duo war. Dahinter reihte sich Kimi Räikkönen im Alfa Romeo ein. Der Finne verlor lediglich eine Zehntel auf seinen ehemaligen Ferrari-Teamkollegen.

Im Schlepptau des Iceman wartete das Renault-Duo mit schnellen Zeiten auf. Nico Hülkenberg war der letzte Pilot, der auf unter eine Sekunde an Hamiltons Bestzeit herankam. Daniel Ricciardo war mit unter einer Zehntel Rückstand deutlich näher am Emmericher als im FP1. Die Top-10 komplettierten Charles Leclerc und Romain Grosjean.

Die rote Laterne ging wenig überraschend erneut an Williams. Mercedes-Junior George Russell reihte sich diesmal vor Comeback-Mann Robert Kubica ein. Das Duo verlor vier Sekunden auf die Spitze. Auf Lando Norris im McLaren büßte Williams mehr als anderthalb Sekunden ein.

Die Zwischenfälle: Der knifflige Straßenkurs im Albert Park forderte auch im 2. Freien Training seinen Tribut. Vor allem die Rookies hatten ihre Mühe damit, die Boliden auf dem welligen und staubigen Asphalt auf Kurs zu halten. Den Anfang machten allerdings die Routiniers Vettel und Räikkönen, die sich in Turn eins verbremsten und durch die Wiese mussten.

Der zweite Hotspot war traditionell Kurve zwei. Stroll ging weit und streifte das Kiesbett, Albon und Russell pflügten es einmal komplett um. Ebenfalls wieder beliebt war Turn 15. Bottas, Albon und Giovinazzi kamen beim Anbremsen außen auf die Wiese und drehten sich. Von den nah an der Strecke verlaufenden Mauern wurden alle drei verschont.

Kurz vor Schluss leistete sich dann Ferrari-Neuling Leclerc einen Bock. Der Monegasse drehte sich im Mittelsektor und kam vor Kurve fünf entgegen der Fahrtrichtung zum Stehen. Für ihn ging es ebenfalls ohne Einschlag weiter. Kurz zuvor hatte er im Funk über Getriebeprobleme geklagt.

Das Wetter: Der australische Spätsommer verwöhnt die Formel 1 auch am Freitagnachmittag mit perfekten Bedingungen. Es herrschte strahlender Sonnenschein bei einer Lufttemperatur von milden 21 Grad Celsius. Die Asphalttemperatur lag bei 38 Grad Celsius.