Vor dem Großen Preis von Frankreich wurde das neue Aerodynamikpaket von BMW-Williams als großer Sprung gepriesen und wurden die Weiß-Blauen insgeheim sogar zum Geheimfavoriten ernannt. Doch dann kam der Schock: Nick Heidfeld und Mark Webber waren in Magny Cours überhaupt nicht mehr konkurrenzfähig.

Nachdem es eine Woche später am gestrigen Freitag genauso weiter ging, entschieden sich die Mannen rund um Technikchef Sam Michael zu einer ungewöhnlichen Maßnahme: "Wir haben entschieden, dass ich hier mit dem alten Aerodynamik-Paket fahre", verriet Nick Heidfeld nach seinem 14. Platz im Qualifying. "Wir haben gestern verschiedene Dinge ausprobiert, und am Ende habe ich gesagt, dass ich es versuchen möchte, damit wir sehen können, wie es mit der alten Konfiguration läuft."

"Heute waren die Autos mit den unterschiedlichen Set-ups etwa gleich schnell. Natürlich haben die anderen Teams ihre Autos verbessert, während wir ja unser altes Aerodynamik-Paket nicht mehr weiterentwickelt haben. Uns ist bewusst, was für eine drastische Maßnahme es ist, ein Auto während eines GP-Wochenendes derart zu verändern. Aber wir hatten in Frankreich große Probleme und hier am Freitag wieder. Also haben wir Freitagabend diese Entscheidung getroffen."

Für Nick bedeutet dies, dass er morgen mit dem alten Aero-Paket ins Rennen gehen wird, während Mark Webber mit dem neuen Bodywork antreten wird. "Das neue, in Magny-Cours vorgestellte Bodywork ist ein Produkt unseres aggressiven Entwicklungsprogramms, das zuvor schon einige spürbare Verbesserungen hervorgebracht hatte", erklärte Sam Michael. "Wenn man sich im Grenzbereich bewegt, kann es Probleme geben. Wir arbeiten weiter in der Fabrik und werden auch im Fahrbetrieb testen."

Das Fazit des Samstags lautet aber nicht nur für Mark Webber: "Nick und ich sind immer noch nicht schnell genug. Wir müssen unbedingt mehr Grip finden. Wir hoffen, dass wir unsere Schwierigkeiten bis zum Rennen in Hockenheim aussortiert haben. Wir müssen hart arbeiten, und die Aufgabe ist nicht leicht."

Für Mario Theissen war "zu erwarten", dass man "ohne Testmöglichkeiten" in der letzten Woche "keinen Sprung nach vorne" schaffen würde. "Das Paket ist in dieser Form nicht für Plätze im Vorderfeld gut. Aber vielleicht schaffen wir es mit etwas Glück dennoch in die Punkteränge."