Der Briefverkehr der FIA ist in den vergangenen Tagen exorbitant angestiegen. So beglückte zuerst Max Mosley die Formel 1 Welt mit seinen neuesten Regelvorschlägen und kamen danach unzählige Briefwechsel zum Indy-Reifendebakel hinzu.

Nachdem die FIA nun gestern alle sieben Michelin-Teams für ein Meeting des FIA World Motor Sport Council am 29. Juni vorgeladen hat, folgte am Dienstag ein weiteres Schreiben, in welchem der Weltverband die Gründe hierfür näher erläuterte.

Als Grund für die neuerlich vorgelebte "Transparenz" gibt die FIA hierbei erneut - wie schon bei den Regelvorschlägen - an, dass einige Inhalte die Medien erreicht hätten. Warum man die Transparenz immer erst pflegt, wenn die Presse bereits bescheid weiß, steht wohl auf einem anderen der vielen Blätter...

Die sieben identischen Schreiben an die ebenso vielen Michelin-Rennställe werfen diesen hierbei einen Verstoss gegen den Artikel 151c des Internationalen Sporting Codes der FIA vor, welcher vor allem eine Schädigung "des Interesses einer Veranstaltung, in diesem speziellen Fall des 2005 United Staates Grand Prix, und/oder des allgemeinen Interesses des Motorsports" beinhaltet.

Dies geschah laut der FIA:

  • da man nicht sicherstellte, dass eine ausreichende Verfügbarkeit von passenden Reifen für das Rennen vorhanden war
  • da man fälschlicherweise sich weigerte das Rennen zu bestreiten
  • da man fälschlicherweise sich weigerte zu starten und eine Geschwindigkeitsreduzierung zu akzeptieren
  • da man zusammen mit anderen Teams eine die Formel 1 schädigende Demonstration durchführte, als man gemeinsam vor dem Start des Rennens in die Boxengasse fuhr
  • und da man die Stewards nicht über die Absicht im Rennen nicht an den Start zu gehen nicht informierte und somit einen Regelbruch nach dem Artikel 131 des Sportlichen Reglements der FIA beging.

Letzterer Artikel besagt, dass jeder Teilnehmer, dessen Autos aus irgendeinem Grund nicht an dem Rennen teilnehmen können oder die aus einem nachvollziehbaren Grund darüber bescheid wissen, dass ihre Autos bis zum Start nicht bereit sein werden, müssen die Rennstewards bei der erstmöglichen Gelegenheit oder spätestens 45 Minuten vor dem Rennstart darüber informieren.