Illustre Gäste bei der FIA-Pressekonferenz in Indianapolis: WM-Leader Fernando Alonso, Juan Pablo Montoya, Weltmeister Michael Schumacher und US-Rookie Scott Speed. Wie so oft wird vieles wiedergekäut, was ohnehin in den letzten Tagen schon gesagt wurde. Wir erfahren beispielsweise wieder einmal, dass man in Indy einen Abstimmungs-Kompromiss eingehen müsse wegen der langen Vollgaspassagen und dem engen Infield.

Natürlich wird Montoya auf die Vorfälle beim Kanada-GP angesprochen. Noch einmal erklärt er die Situation aus seiner Sichtweise. Kürzt man diese Aussagen auf das Wesentliche, bleibt ein Eingeständnis verschiedener Fehler. Jener des Teams - die für ihn zuständigen Ingenieure hätten exakt zu dem Zeitpunkt, als das Safety Car auf die Strecke kam, miteinander am Funk gesprochen, weshalb man es versäumt habe, Montoya reinzuholen. Und sein eigener Fehler: "Als ich raus fuhr, sah ich ein blaues Licht auf der Ampel, ich habe am Funk nachgefragt, doch es hat mich wohl niemand gehört. Ich dachte, das blaue Licht sei ein Fehler und bin raus gefahren." Dass daneben auch ein rotes Licht zu sehen war, erwähnt Montoya nicht. Er hätte nicht mit einer so strengen Strafe gerechnet, wiederholte Montoya seine Aussagen in dieser Angelegenheit.

Dass ihn McLaren auf diese Art und Weise gegenüber Kimi Räikkönen benachteiligen hätte wollen, wischt Montoya vom Tisch: "Das ist doch Blödsinn. Ich wäre ja nur neun Punkte hinter Kimi in der Tabelle gelegen. Und es gibt ja auch noch die Konstrukteurs-WM..." Und McLaren habe sich danach entschuldigt: "Bei Williams wäre das nicht der Fall gewesen. Ron Dennis kam am Abend noch einmal zu mir ins Hotelzimmer, um sich zu entschuldigen. Das Team steht sicher zu hundert Prozent hinter mir."

Montoya hat den verlorenen Sieg bereits wieder abgehakt... , Foto: Sutton
Montoya hat den verlorenen Sieg bereits wieder abgehakt... , Foto: Sutton

From the floor räumt JPM später ein, dass er - sollte er keine mathematischen Chancen mehr auf den Titel haben - sich vorstellen könne, seinem Stallkollegen zu helfen. Allerdings nicht in Form einer Teamorder, denn die ist ja verboten. Es wäre dann halt "meine Entscheidung oder jene des Teams".

Scott Speed berichtet freundlich über den großen Druck, den ihm die Medien vor allem in den USA auferlegen. Und auch als später alle Piloten um ihre Meinung zu den FIA-Regelvorschlägen für 2008 gebeten werden, sagt auch Speed brav wie alle anderen: "Kein Kommentar!"

Michael Schumacher sagt, dass er in Kanada "unter normalen Umständen Fünfter geworden" wäre. Sein Bruder Ralf hat in den deutschen Medien behauptet, Michael würde bald zurücktreten, weil er jetzt weniger Spaß am Rennsport habe. Michael wundert sich: "Ich habe keine Ahnung, wie er auf so etwas kommt...."

Fernando Alonso ist wegen seines ersten Ausfalls in diesem Jahr "a little bit sad" und wegen der Tatsache, dass er in Indy noch nie die Zielflagge sah, auch "a lot" besorgt. Aber man könne ja diesmal auch "Glück haben", hofft Alonso, der "McLaren als Hauptkonkurrenten" betrachtet.

Michael Schumacher gab vor der FIA-PK eine große Pressekonferenz, bei der auch Fans ihre Fragen stellen konnten und es sei "großartig gewesen", die Fans hätten auch Fragen zu seinen Hunden gestellt. Und die Formel 1-Fans in Amerika seien zudem "sehr gut informiert", sagt Schumacher. Dass Danica Patrick wahrscheinlich doch nicht für ein paar Demorunden in ein F1-Auto steigen wird, ist "schade", sagt der Weltmeister.