Der Große Preis von Österreich bescherte RTL ein kleines Quoten-Plus gegenüber der letzten Saison. Durchschnittlich verfolgten 4,44 Millionen Zuschauer das Rennen auf dem Red Bull Ring, das sind 150.000 mehr als 2016. 2015 hatte der Österreich GP allerdings noch 4,8 Millionen Fans vor den Bildschirm gelockt.

Der Pay-TV-Sender Sky konnte indessen über das meistgesehene Rennen der bisherigen Formel-1-Saison jubeln. 580.000 Zuschauer bedeuteten einen neuen Saisonrekord und doppelt so viele Zuschauer wie noch im letzten Jahr.

In Österreich war das Rennen wenig überraschend ein Gassenfeger - 704.000 Zuschauer ließen sich den Grand Prix in Spielberg nicht entgehen. Damit kam ORF1 auf einen starken Marktanteil von 52%. Mehr als jeder zweite Österreicher, der am Sonntagnachmittag fernsah, verfolgte das Rennen. Über das ganze Rennwochenende hinweg erreichte der ORF mit den Übertragungen aus Spielberg 1,6 Millionen Zuschauer.

Liberty Media verhandelt über TV-Zukunft

Wie sieht die Zukunft der Formel 1 im deutschen Fernsehen aus? Das wird hinter verschlossenen Türen zwischen Liberty Media, RTL und womöglich Pay-TV-Anbietern wie Sky verhandelt. Die Formel-1-Teams haben nach eigenem Bekunden keinen Einfluss auf die Entscheidung, auch wenn sie einen Teil der TV-Einnahmen erhalten.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff, Haas-Teamchef Günther Steiner und Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost versicherten vor dem Österreich GP, dass sie volles Vertrauen in Liberty Media haben. "Wir sind nicht die Experten", zeigte Wolff auf. Liberty Media hingegen kenne die Fernsehlandschaft in- und auswendig. Seiner Meinung nach geht Liberty Media dieses schwierige Thema sehr gewissenhaft und analytisch an.

Wolff zeigte die Notwendigkeit einer Studie zur möglichen Reichweite der Formel 1 im Pay-TV auf, die in jedem Land andere Ergebnisse bringen könne. "Es wird Märkte geben, so wie unseren, in denen die Pay-TV-Reichweite gering ist, nur ein paar Prozent. Es ist klar, dass man einen großen Teil der Zuschauer verlieren würde, wenn man hinter die Bezahlschranke ginge." Wolff rechnet damit, dass Liberty Media für jedes Sendegebiet Reichweite und Einnahmen bilanzieren wird.

Steiner hält vor allem Sean Bratches, der von TV-Sender ESPN zum Management der Formel 1 stieß, für einen Mann mit Expertise im Markt. Steiner geht zudem davon aus, dass sich Liberty Media mit der Frage beschäftigen wird, auf welche Weise Fans in Zukunft die Formel 1 konsumieren werden. Neben dem klassischen TV stehen unter anderen auch Pay-per-view und Online-TV zur Debatte.

Franz Tost sieht die Zukunft der Formel 1 in einer Kombination aus Internet-TV, Pay-TV und anderen Kanälen. "Ich vertraue Liberty Media, weil es mit Sicherheit niemanden gibt, der mehr Erfahrung hat als sie. Ich bin mir sicher, dass sie die beste Entscheidung für die Formel 1 treffen werden."