Nico Hülkenberg hat die starke Performance von Renault im Qualifying von Sochi bestätigt. Der Deutsche kam auf den achten Platz und ließ damit beide Force-India-Piloten hinter sich. Sogar einige Positionen weiter vorne waren in greifbarer Nähe. Auf den sechstplatzierten Felipe Massa fehlten keine zwei Zehntel.

"Es war ein intensives Qualifying muss ich sagen. Ich komme mir vor, als wäre ich einen kompletten Grand Prix gefahren", sagte Hülkenberg nach dem Qualifying gegenüber Sky. Damit sprach er die unzähligen Runden an, die die Fahrer auf dem glatten Asphalt des Sochi Autodroms zurücklegen mussten, um die Reifen auf Temperatur zu bekommen. "Teilweise probierte man ja ziemlich komische Strategien aus, um die Reifen ins Fenster zu bekommen. Um die richtig warm zu kriegen dauert es manchmal etwas länger", erklärt der 29-Jährige.

In Bahrain startete Hülkenberg sogar von Platz sieben, musste im Rennen dann aber federn lassen. Der Renault erwies sich als Reifenfresser. Nun sind die Bedingungen in Sochi zwar grundlegend anders weil kühler, aber die Long Runs am Freitag machten wenig Hoffnung auf eine Trendwende.

"Es wird ein hartes Stück Arbeit, um ehrlich zu sein", blickt er voraus. "Nach wie vor ist das Rennen der schwierigere Teil für uns. Das Auto lag auch gestern im Long Run nicht super, ich bin da noch skeptisch. Wir haben über Nacht noch etwas verändert und an der Balance getan. Von daher hoffe ich, dass es morgen besser wird", so Hülkenberg. Die größte Bedrohung werden wohl erneut die Force Indias sein, die gerade mit Hülkenbergs Ex-Teamkollegen Sergio Perez im Rennen immer zu großen Leistungen imstande sind.

Mini-Duell mit Hamilton

Für einen kniffligen Moment sorgte Hülkenberg im Qualifying, als er beim Aufwärmen der Reifen in Q3 ein kleines Wettrennen mit Lewis Hamilton bestritt. Zunächst wollte der Mercedes-Pilot seine Position nicht herschenken, ehe Hülkenberg sie sich mit einem beherzten Manöver sicherte.

Wenige Kurven später wäre es fast zur Kollision gekommen, als der Deutsche aufgrund des vor ihm fahrenden Felipe Massa verlangsamen musste. Nach dem Qualifying hatte Hülkenberg die Situation aber schon wieder verdrängt. "Ich kann mich da nicht dran erinnern, da war ich zu beschäftigt. Das hat keinen bleibenden Eindruck hinterlassen", so der Renault-Pilot.