Wie gelang Ricciardo der Sieg gegen Verstappen?
Die Entscheidung um den Rennsieg beim Großen Preis von Malaysia fiel in der 39. Runde. Daniel Ricciardo lag unmittelbar vor seinem Teamkollegen Max Verstappen auf dem zweiten Platz. Dem Australier gelang es, die Angriffe des Niederländers abzuwehren und behielt die Nase vorn. Kurz darauf schied Lewis Hamilton mit einem Motorschaden aus und die Führung wechselte zu Ricciardo.
In der nun folgenden Safety-Car-Phase beorderte Red Bull beide Piloten hintereinander zum Reifenwechsel. Ricciardo, der direkt vor Verstappen stoppte, profitierte davon und konnte seinen Teamkollegen um knapp zwei Sekunden distanzieren. Ebenfalls in die Karten spielte dem Australier der Umstand, dass er im Gegensatz zu Verstappen noch frische weiche Reifen übrig hatte. Verstappen kam somit trotz aller Bemühungen nicht mehr an Ricciardo heran und musste ihm den Sieg in Sepang überlassen.
Warum fiel Hamilton aus?
Alles war angerichtet für Lewis Hamiltons ersten Sieg nach der Sommerpause. Der Mercedes-Pilot lag souverän in Führung, doch dann ging in der 40. Runde plötzlich und ohne Vorwarnung sein Motor hoch. "Ich war gerade dabei, die Lücke auf die Red Bull zu vergrößern, da hatte ich plötzlich keine Leistung mehr und hörte, dass etwas hochgegangen ist", beschrieb Hamilton den bitteren Moment, der ihn im Kampf um den WM-Titel gegen Nico Rosberg weiter ins Hintertreffen bringt.
Es ist beileibe nicht das erste technische Problem, mit dem sich Hamilton 2016 konfrontiert sieht. Gerade in der Anfangsphase der Saison musste der Brite mehrfach den Motor wechseln und kassierte dafür in Belgien bereits eine Startplatzstrafe. Mercedes nutzte diese Gelegenheit, um gleich drei neue Power Units in Umlauf zu bringen, die dafür sorgen sollen, dass Hamilton straffrei durch die restliche Saison kommt. Mit dem nun hochgegangenen Motor hat sich nun aber eines der neuen Aggregate verabschiedet. Es war vor Malaysia nur in Spa zum Einsatz gekommen.
Vettel vs. Rosberg: Was war am Start los?
Für Sebastian Vettel war das Rennen nach der ersten Kurve vorbei, für Nico Rosberg wäre es das fast gewesen. Vettel erwischte in von Platz fünf einen guten Start und setzte sich zunächst neben Max Verstappen und Rosberg. Beim Anbremsen von Kurve eins auf der Innenseite kam es dann jedoch zur Kollision. Vettel touchierte zunächst Verstappen leicht und krachte danach in Rosbergs Mercedes, der sich drehte und bis ans Ende des Feldes zurückfiel.
"Ich hatte einen guten Start. Dann ging mir die Luft weg und ich hatte keinen Windschatten mehr. Trotzdem konnte ich danebenfahren und bin Seite an Seite in Kurve eins. Dann war es natürlich ärgerlich, dass Nico so reingezogen ist, was natürlich sein Recht ist. Ich konnte den Kontakt nicht vermeiden", schilderte Vettel den Crash.
Die Stewards sahen die Schuld für den Unfall beim Heppenheimer und belegten Vettel mit einer Startplatzstrafe von drei Positionen beim nächsten Rennen in Japan.
Warum wurde Rosberg bestraft?
Nico Rosberg drängelte sich in Runde 38 an Kimi Räikkönen vorbei auf den zu diesem Zeitpunkt vierten Platz. Weil der Mercedes-Pilot dem Finnen dabei in Kurve zwei jedoch einen Rammstoß versetzte, belegten ihn die Stewards mit einer Zeitstrafe von zehn Sekunden. Da Rosbergs Vorsprung auf Räikkönen am Rennende allerdings 13,2 Sekunden betrug, landete er trotzdem vor dem Ferrari-Piloten und schaffte als Dritter den Sprung auf das Podium.
Warum verlor Gutierrez ein Rad?
Für eine kuriose Szene sorgte Esteban Gutierrez. Der Haas-Pilot verlor in Runde 41 nach einem Boxenstopp kurz vor Kurve neun sein linkes Vorderrad. Wie es dazu kommen konnte, konnte man sich bei Haas vorerst nicht erklären. "Wir haben ein Rad an Estebans Auto verloren und wissen noch nicht, warum", zeigte sich Teamchef Günther Steiner ratlos. "Der Stopp schien okay zu sein und er fuhr los. Wir müssen sehen, ob es ein mechanisches Problem gegeben hat." Haas wurde von den Stewards für den Vorfall mit einer Geldstrafe von 5.000 Euro belegt.
Warum flog Grosjean ab?
Eine Schrecksekunde gab es auch für Gutierrez' Teamkollegen Romain Grosjean. Beim Anbremsen von Kurve 15 fiel das Bremspedal des Franzosen durch. Grosjean verlor daraufhin die Kontrolle über seinen Wagen und landete im Kiesbett. "Wir wissen noch nicht, was los war", schilderte er. "Das Pedal ging einfach direkt auf den Boden durch und ich musste dem Auto vor mir ausweichen. Unsere Daten haben zuvor nichts Ungewöhnliches gezeigt." Für Grosjean war es der zweite Ausfall in Folge.
Warum kam Massa nicht weg?
Felipe Massa kam beim Start in die Einführungsrunde einfach nicht vom Fleck. "Mein Gaspedal hat nicht funktioniert", klagte der Brasilianer. "Der Motor war an und ich habe versucht, ihn zum Arbeiten zu bekommen, aber es ging nicht." Daraufhin wurde Massas Wagen von der Williams-Crew weggeschoben und der Brasilianer musste das Rennen aus der Boxengasse in Angriff nehmen. Schlussendlich wurde Massa, der sich nach drei Runden auch noch einen schleichenden Plattfuß zuzog und einen Not-Stopp einlegen musste, 13. und verpasste die Punkteränge deutlich.
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