Bernie Ecclestone kann es einfach nicht lassen. Nach der Formel 1 selbst und den F1-Piloten sind jetzt mal wieder Frauen an der Reihe, sich abwertende Kommentare anhören zu müssen. Im Rahmen der "Advertising Week Europe" stellte Ecclestone in Frage, ob Frauen überhaupt in der Lage wären, ein Formel-1-Auto schnell zu fahren: "Ich weiß nicht, ob sie das physisch schaffen würden."

Die letzte Frau, die in der Königsklasse ein Rennen bestritt, war Lella Lombardi, die 1976 zuletzt beim großen Preis von Österreich im Auto saß und mit vier Runden Rückstand das Ziel auf Rang zwölf erreichte. Im Jahr zuvor fuhr sie beim großen Preis von Spanien sogar einen WM-Punkt für den sechsten Platz ein.

Wolff spricht von Missverständnis

"Sie würden sowieso nicht ernst genommen", fügte der F1-Zampano hinzu. Dabei hat der Brite Susie Wolff, die bis letztes Jahr Testfahrerin bei Williams war, immer unterstützt. "In meinen Jahren im Motorsport hat er immer befürwortet, dass ich es in die Formel 1 schaffe", so Wolff. Nachdem sie von den Kommentaren Ecclestones gehört hatte, suchte sie das persönliche Gespräch mit dem 85-Jährigen.

Wolff bekam sogar Freitagseinsätze bei Williams, Foto: Sutton
Wolff bekam sogar Freitagseinsätze bei Williams, Foto: Sutton

"Nachdem ich Bernies Kommentare im Kontext gehört habe und mit ihm sprach ist klar, dass wir beide das selbe Ziel haben. Wir wollen eine Frau in der Formel 1", erklärte Susie Wolff via Twitter. Die jetzt 33-Jährige widmet sich seit ihrem Karriereende mit dem Motto 'Dare to be Different' (Trau dich anders zu sein) der Förderung junger Nachwuchsfahrerinnen.

"Letzte Woche stimmte er sogar zu 'Dare to be Different' und die nächste Generation junger Mädchen auf und abseits der Strecke zu unterstützen", fügte Wolff hinzu. "Taten sagen mehr als Worte, daher bin ich sicher, dass Bernie auf unserer Seite steht."

Gute Rennfahrerinnen gibt es schon

Als direkte Antwort auf Bernies Aussage postete die britische IndyCar-Fahrerin Pippa Mann ein Bild von sich beim Training. Dieses kommentiert sie provokant: "Es liegt daran, dass Fahrern wie mir Muskeln fehlen und nicht Geld."

Fahrerinnen wie sie, Danica Patrick oder Simona de Silvestro sind dabei eigentlich schon der Beweis, dass Frauen im Motorsport erfolgreich sein können. Patrick hat in der IndyCar-Serie 2008 sogar einen Sieg in Motegi eingefahren und stand zudem bei sechs weiteren Rennen auf dem Podium.

Dass es auch am interessierten Nachwuchs nicht mangelt, zeigen in der ADAC Formel 4 gleich vier Damen. F4-Debütantin Sophie Flörsch zeigte beim Auftaktwochenende in Oschersleben mit einem fünften und neunten Platz die beste Leistung. Dabei war sie im dritten Rennen des Wochenendes sogar auf Podestkurs, bevor sie von einem Konkurrenten gedreht wurde.

Jetzt seid ihr gefragt? Was ist eure Meinung zu Frauen im Motorsport?