Sehr oft kommen die Jordan-Piloten zwar auch nicht zum Testen, aber ganz sicher öfter als die Jungs von Minardi. Jene Jungs, die am kommenden Wochenende erstmals den heiß ersehnten Minardi-Cosworth PS05 einsetzen dürfen und deren erklärtes Ziel nun das Besiegen der Jordan-Fahrer ist. Doch Narain Karthikeyan und Tiago Monteiro scheinen ob der Kampfansage von Christijan Albers und Patrick Friesacher wenig beunruhigt zu sein. Sie kümmern sich lieber um ihr eigenes Süppchen - dieses wurde in der letzten Woche quasi gewürzt - mit Testfahrten.

Mehr als 1.000 Kilometer konnten die beiden Einsatzpiloten in Le Castellet abspulen - Karthikeyan berichtet: "Der Test verlief sehr gut. Wir investierten viel Arbeit in Reifentests, um nicht nur für San Marino, sondern auch für die nächsten europäischen Rennen die richtigen Bridgestone-Pneus herauszufinden. Wir haben aber auch einige neue Teile für das Auto getestet und konnten dabei Fortschritte erzielen. Ich spulte viele Kilometer ab und ich bin mit meiner Fitness glücklich."

Karthikeyan fährt im Gegensatz zu seinen beiden Teamkollegen Monteiro und Freitagspilot Robert Doornbos zum ersten Mal in Imola: "Ich werde wohl ausgiebig die Kerbs in meine Linie mit einbeziehen müssen und das wird bestimmt knifflig - doch auch Malaysia war schwierig und dann konnte ich dort einen guten Job abliefern - ich bin also auch für diese Herausforderung bereit!"

Tiago Monteiro ist ein wenig skeptisch: "Imola ist keine leichte Strecke für die Art von Auto, wie wir es im Moment haben - aber generell mag ich solche Strecken. Es wird sehr holprig beim Fahren über die Randsteine, da ist sehr viel Gewalt im Spiel. Die Haltbarkeit wird abermals sehr wichtig sein..."

Robert Doornbos freut sich sehr auf Imola: "Ich kenne die Strecke sehr gut, denn an diesem Platz konnte ich letztes Jahr in der Formel 3000 meinen ersten Erfolg feiern. Ich mag es wirklich sehr, dort zu fahren. Eine sehr spezielle Strecke, denn du musst das Set Up auf die hohen Randsteine hin abstimmen und das wird sowohl für die Fahrer als auch für das Team eine große Herausforderung darstellen. Die dreiwöchige Grand Prix-Pause erschien mir wie eine Ewigkeit - ich kann den Freitag gar nicht mehr erwarten."

Sportdirektor Trevor Carlin ist erfreut darüber, dass "unsere Fahrer bei dem Test in der letzten Woche sehr viel über unser Auto gelernt haben - auch das Team konnte ein paar Verbesserungen erzielen. Wir freuen uns sehr auf Imola..."