Der gestrige Mittwoch war der letzte Testtag mit dem neuen F2005 vor dessen anstehendem Debüt in Bahrain. Entsprechend dröhnten die Motoren heute nur noch im südfranzösischen Le Castellet und im spanischen Barcelona.

Le Castellet: Zonta gibt den Ton an

In Frankreich ging die zweite Tagesbestzeit der Woche an den brasilianischen Toyota-Tester Ricardo Zonta, der nach 69 absolvierten Runden als einziger die vier Sekunden-Marke durchbrach.

Hinter Zonta rangierte sich das silberne Testfahrerduo in seinen Vorjahresboliden ein, wobei Pedro de la Rosa um wenige Tausendstel schneller als Alex Wurz unterwegs war. Nachdem am Morgen Regen eingesetzt hatte, konzentrierten sich die beiden auf das Testen neuer Michelin-Indermediates, während sie am Nachmittag auf abtrocknender Strecke an einer neuen Vorderradaufhängung arbeiteten.

"Die Wetterbedingungen waren heute sehr wechselhaft, dennoch konnten wir einen erfolgreichen Regenreifentest absolvieren und als die Strecke abtrocknete auch an den Trockenreifen arbeiten", beschrieb Alex Wurz sein Programm. "Abgesehen von den wechselhaften Wetterverhältnissen konnten wir heute viele Arbeiten am Setup und den Reifen erledigen", stimmte sein spanischer Kollege zu. Damit schlossen die Silbernen ihr zweitägiges Testprogramm in Paul Ricard ab.

Gefolgt wurden die beiden Silberpfeiltester von zwei gelb-blauen Renault-Testfahrern. Diesmal war jedoch Stammtestfahrer Franck Montagny schneller als sein junger finnischer Teampartner Heikki Kovalainen. "Der Regenschauer heute Morgen unterbrach unsere Tests, aber wir konnten nichtsdestotrotz nützliche Softwareentwicklungen und Zuverlässigkeitsarbeiten unter nicht ganz idealen Bedingungen absolvieren", gab Chief Test Engineer Christian Silk zu Protokoll. "Sobald die Strecke abgetrocknet war, begannen beide Fahrer mit Setuparbeiten und machten dabei gute Fortschritte. Insgesamt ein weiterer nützlicher Tag."

Die Schlusslichter des nützlichen Testtages bildeten die beiden British American Racer Anthony Davidson und Jenson Button, der für Testfahrer Enrique Bernoldi übernahm, sowie der zweite Toyota-Mann Jarno Trulli, der Olivier Panis abslöste.

Die Testzeiten aus Le Castellet

Platz Fahrer (Team) Reifen Zeit Runden
1. Ricardo Zonta (Toyota) M 1:03.848 69
2. Pedro de la Rosa (McLaren MP4-19B) M 1:04.496 93
3. Alex Wurz (McLaren MP4-19B) M 1:04.593 107
4. Franck Montagny (Renault) M 1:04.695 71
5. Heikki Kovalainen (Renault) M 1:04.843 101
6. Anthony Davidson (B·A·R 006) M 1:05.180 44
7. Jenson Button (B·A·R) M 1:05.309 74
8. Jarno Trulli (Toyota) M 1:06.725 40

Barcelona: Guter Speed für Red Bull

Während am Vormittag der junge Schweizer Neel Jani für Red Bull die Pace setzte, übernahm am Nachmittag der Amerikaner Scott Speed den Vorjahresboliden, welchen er am Vortag zum ersten Mal gefahren war. Und Speed machte seinem Namen alle Ehre: Nach 39 Umläufen setzte er die schnellste Zeit des heutigen Testtages.

Dahinter reihte sich der einzige aktive Stammfahrer des Barcelona-Tests ein: Nick Heidfeld legte mit 121 Umläufen auf dem Circuit de Catalunya die meisten Kilometer zurück und erzielte mit rund einer halben Sekunde Rückstand auf Speed die zweitbeste Zeit.

Sein Teamkollege Antonio Pizzonia drehte ebenfalls über einhundert Runden und setzte die drittbeste Zeit vor dem GP2-Neuling Neel Jani.

"Wir sind nur für zwei Tage hier in Barcelona und testen Teile für den Bahrain GP", erklärte Williams-Testteammanager Tim Newton, den Grund des Kurzbesuchs vor den Toren der katalanischen Metropole. "Mit Nick und Antonio konzentrierten wir uns am Morgen auf allgemeine Setuparbeiten. Während Nick dann am Nachmittag eine Serie von Long Runs absolvierte, übte Antonio in seinem FW27 Starts. Beide Fahrer werden morgen mit den Tests fortfahren."

Die Testzeiten aus Barcelona

Platz Fahrer (Team) Reifen Zeit Runden
1. Scott Speed (Red Bull RB01) M 1:16.122 39
2. Nick Heidfeld (Williams) M 1:16.674 121
3. Antonio Pizzonia (Williams) M 1:17.160 111
4. Neel Jani (Red Bull RB01) M 1:18.037 51