"Die Saison ist noch jung, aber in Malaysia werden wir erstmals einen Eindruck von den tatsächlichen Kräfteverhältnissen in diesem Jahr erhalten", glaubt Michelin Motorsport-Direktor Pierre Dupasquier. Die in Malaysia erwartete Hitze und die hohen Asphalttemperaturen von bis zu 55 Grad Celsius stellen aus Sicht der Michelin-Reifentechniker allein noch kein Problem dar. "Die eigentliche Schwierigkeit besteht darin, dass wir zuvor nicht unter solchen Bedingungen testen konnten", erklärt Nick Shorrock, Formel 1-Projektleiter von Michelin. "Die Asphalttemperatur auf den europäischen Kursen lag bei unseren Tests kaum einmal bei 20 Grad."

Der ebene Asphaltbelag provoziert viel Schlupf, was den Verschleiß und die Temperaturentwicklung in den Pneus zusätzlich erhöht. Größere Beanspruchung kommt auf die Rillenslicks auch deswegen zu, weil auf dem Sepang International Circuit mehrfach aus hoher Geschwindigkeit heruntergebremst werden muss. "In Melbourne war es zwar nicht so warm wie erwartet, aber nach unseren Erfahrungen dort bin ich auch für Malaysia zuversichtlich, dass unsere Reifen die Distanz problemlos überstehen werden", so Shorrock. Zudem besitzt Michelin auf der fernöstlichen Strecke nicht nur viel Erfahrung, sondern gewannen die Franzosen dort auch zwei der vergangenen drei Rennen.

Und auch der jederzeit mögliche tropische Regenguss schreckt die Michelin-Mannen nicht. In Australien kamen sowohl die neuen Intermediates als auch die "Heavy Wets"-Schlechtwetter-Reifen zum Einsatz und bewährten sich laut Angaben des Herstellers aus Clermont-Ferrand "hervorragend".

Volles Potenzial entfalten

Trotzdem waren die Bridgestone-Regenreifen jenen von Michelin noch immer haushoch überlegen. Und auch für Malaysia, wo es immer wieder zu tropischen Regengüssen kommen kann, haben die Japaner je eine Mischung ihrer Regen- sowie extremen Regenreifen eingepackt. Hinzu kommen drei verschiedene Mischungen an Trockenreifen.

Nach einem "guten Start" ins neue F1-Jahr in Melbourne, möchte man nun in Malaysia "das volle Potenzial" entfalten. "Wir haben großes Vertrauen in die Leistung und Haltbarkeit unserer Reifen", blickt Motorsportdirektor Hiroshi Yasukawa auf den zweiten WM-Lauf.

Dabei setzen die Japaner laut Technikchef Hisao Suganuma auf "etwas härtere Reifen" als im Vorjahr. "Wir konnten beim ersten Rennen einige gute Daten und wichtiges Feedback sammeln und werden dies für Sepang ausnutzen. Ich bin zuversichtlich, dass wir einen haltbaren Reifen haben werden, welcher auch unter diesen heißen und feuchten Bedingungen gut funktionieren wird."